
LINZ/SALZBURG. Im Herbst 2023 begeht die Theaterwelt den 150. Geburtstag und den 80. Todestag von Max Reinhardt. Anlässlich der Jubiläen wird die letzte Salzburger Arbeit des Regisseurs im Rahmen der Salzburger Festspiele neu interpretiert - in besonderer Kooperation mit dem Ars Electronica Futurelab. Der „Faust“ von 1933 wird virtuell rekonstruiert.
Die gefeierte Inszenierung in der Felsenreitschule 1933 wird wieder zum Leben erweckt. Besucher erleben am Originalschauplatz - der Felsenreitschule - mit VR-Brillen - das gefeierte Reinhardtsche Bühnenbild aus 1933.
Die virtuelle Rekonstruktion der Faust-Stadt gelang den Entwicklern in Linz auf Basis archivierter Pläne, Aufzeichnungen und Modellen aus dem Archiv der Salzburger Festspiele sowie mittels 3D-Laserscan der Felsenreitschule und Unterstützung durch Künstliche Intelligenz.
Eingebettet in Führung
Eingebettet ist das VR-Erlebnis in eine Führung durch Schauspiel-Studierende der Universität Mozarteum Salzburg. Mit VR-Brille betreten die Besucher „Die zauberhafte Wirklichkeit des Theaters“ – eine Rekonstruktion der Faust-Stadt in der Felsenreitschule, direkt vor Ort auf der Bühne. Inmitten des Bühnensettings werden sie in einer zehnminütigen virtuellen Interpretation des Stücks durch die von Clemens Holzmeister entworfene Faust-Stadt geleitet. Dabei spielen Licht und Musik eine bedeutende Rolle – wie schon bei Reinhardts Inszenierung unter freiem Himmel vor 90 Jahren. Sie besuchen Fausts Studierzimmer und werden Zeugen der Walpurgisnacht ebenso wie des Tanzes unter der Linde.
„Neue Möglichkeiten ausloten“
Gerfried Stocker, künstlerischer Geschäftsführer Ars Electronica: „Für uns eröffnet die Zusammenarbeit mit dem Team der Salzburger Festspiele eine außergewöhnlich gute Gelegenheit, die Möglichkeiten neuer Technologien auszuloten und weiterzuentwickeln. Es geht darum, 'Virtuelle Realität' als Gestaltungsmittel zu begreifen und einzusetzen, um einem heutigen Publikum historisch relevante Szenarien näherzubringen. Ich bin sicher, dass die Aura des realen Raumes verbunden mit den Darstellungsmöglichkeiten im virtuellen Raum ein sehr eindrucks- und wirkungsvolles Erlebnis für die Besucher sein wird.“