„Wir haben mehr Musikvereine wie Gemeinden“: Das Oö. Landesmusikfest bringt Linz Mitte Juli zum Erklingen
OÖ/LINZ. Seit zwei Jahren laufen die Planungen, nun ist es bald so weit: Am Samstag, 13. und Sonntag, 14. Juli, geht in Linz das Landesmusikfest 2024 über die Bühne. Am Samstag heißt es tagsüber „Linz erklingt“, am Abend wartet die „Blasmusik am Dom – Symphonic Night“, präsentiert von Tips. Den Abschluss bildet die „Messe der Barmherzigkeit“. Tips hat sich mit Hermann Pumberger, Präsident des OÖ Blasmusikverbandes, unterhalten.
478 Kapellen und rund 25.000 Mitglieder vereint der Blasmusikverband in Oberösterreich. „Wir haben mehr Musikvereine wie Gemeinden“, schmunzelt Hermann Pumberger, seit Herbst 2023 Präsident des OÖ Blasmusikverbandes. Alle zehn Jahre richtet der Verband ein Landesmusikfest aus. „Die Idee diesmal war, Volkskultur aus den Regionen in die Landeshauptstadt zu bringen. 16 Bezirke sind involviert“, so der Vollblutmusiker.
Auf Plätzen und in Gastgärten
Die große Überschrift des Landesmusikfestes ist „Linz erklingt“: Den Beginn macht am Samstag ein bunter Tag mit 16 Orchestern und Ensembles auf acht Bühnen. Unterschiedliche Facetten der Blasmusik werden dabei präsentiert, Innovation und Tradition verbunden. „Die Blasmusikkultur in Oberösterreich hat sich in den letzten Jahrzehnten irrsinnig entwickelt. Blasmusik versteht es sehr gut, das Traditionelle beizubehalten, hat sich als eigenständige Musizierform aber super positioniert.“
Von 10 bis 14 Uhr spielen Musikkapellen am Hauptplatz, am Martin-Luther-Platz, am Pfarrplatz und am Alten Markt. Weiter gehts von 14 bis 16 Uhr mit unterschiedlichen Ensembles im Klosterhof, Josef, Ursulinenhof und Arkadenhof. Ab 16 Uhr spielt dann die „WüdaraMusi“ im Klosterhof in gemütlicher Wirtshaus-Manier auf.
„Symphonic Night“
Gemeinsam mit Klassik am Dom ergab sich dann auch die Möglichkeit für ein großes Samstagabend-Highlight: Eine „Symphonic Night“. Für das Konzert wurde ein Auswahlorchester zusammengestellt. „Es haben sich Musiker aus ganz Oberösterreich melden können, wobei die Herausforderung war – unter Anführungszeichen – auszuwählen, wer mitspielt. Dass der Aufruf so eine Resonanz bekommen hat, hat uns schon sehr positiv überrascht“, freut sich Pumberger. „Als engagierter Musiker ist es sicher eine schöne Erfahrung, wenn man am Domplatz bei so einem Konzert mitwirken kann.“
Natürlich auch für Pumberger wird das Konzert ein Highlight, er wird es gemeinsam mit Landeskapellmeister Günther Reisegger leiten. Das Programm reicht von Strauss und Rossini bis zu Musical und Klassiker von Barnes und Gershwin. Als Solisten konnten der bekannte Sänger Thomas Borchert, Pianistin Anna Leyerer, Florian Brunmayr (Flügelhorn) und Peter Rohrsdorfer (Saxophon) gewonnen werden.
Uraufführung mit 250 Beteiligten im Mariendom
Zum feierlichen Abschluss des Landesmusikfestes sind am Sonntag um 10 Uhr alle in den Mariendom zur „Messe der Barmherzigkeit“ eingeladen. Komponist Thomas Doss hat die Messe geschrieben, die von der Stadtkapelle Bad Hall, dem Musikverein Ried im Traunkreis, dem Musikverein Maria Neustift und einem Chor mit 120 Stimmen uraufgeführt wird. Leitung: Leitung: Gottfried Rapperstorfer, Peter Brillinger und Thomas Hörmann.
„Ich lade alle sehr herzlich ein, die Vielfalt der Blasmusik zu entdecken. Die Blasmusik ist für alle da“, macht Pumberger Lust auf ein buntes Landesmusikfest 2024.
„Gemeinschaftspflege hat besonderen Stellenwert“
Pumberger erzählt auch gerne darüber, was Blasmusik für die Gemeinschaft, Gesellschaft bedeutet: „Für mich steht im Zentrum die Musik. Was alles dazugehört, sind die vielen sozialen Aspekte, die Gemeinschaftspflege und Kameradschaft. Das hat in der jetzigen Zeit besonders großen Stellenwert: Die Leute wollen zusammenkommen. Durch das Miteinander hat die Blasmusik schon etwas sehr Verbindendes. Es ist auch oft so, dass man Halt findet. Sich zu treffen und gemeinschaftlich etwas zu entwickeln: Das hat schon Wert!“
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