Hans-Hollstein-Kunstpreis für Architektur geht an Kunstuni Linz-Duo
Ö/LINZ. Die beiden Baukultur-Lehrenden der Kunstuni Linz Heidi Pretterhofer und Michael Rieper erhalten den Hans-Hollstein-Kunstpreis für Architektur. Das gab Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer im Zuge der Verlautbarung der Preisträger des Österreichischen Kunstpreises 2024 bekannt.
Heidi Pretterhofer und Michael Rieper, beide mit Professuren an der Kunstuniversität Linz für Baukultur, erhalten den Hans-Hollstein-Kunstrpeis für Architektur für ihr facettenreiches, international anerkanntes Gesamtwerk.
Der Preis ist - wie auch die neun vergebenen Österreichischen Kunstpreise - mit 20.000 Euro dotiert. Er wird seit 2016 jährlich an etablierte Kunstschaffende vergeben, die ausschließlich durch eine unabhängige Expertenjury gekürt werden. Bewerbungen für den Preis sind nicht möglich.
Das Architektur-Duo hat im Herbst 2023 die vom Land Oberösterreich gestiftete Professur für Baukultur übernommen. In der Jurybegründung heißt es: Sie begreifen ihre Arbeit „als situatives Labor, das Brücken zwischen unterschiedlichen Diskurs- und Aktionsfeldern schlägt“. An der Schnittstelle von Architektur, Urbanismus, Theorie und Kulturproduktion entwickeln sie Räume, die neue Formen des „Zusammenkommens“ unterschiedlichster Felder, Stränge und Stimmen ermöglichen.
„Zwei eigene Büros führend verbinden sie sich seit vielen Jahren wiederholt und mit wechselnden Partnern zu riskanten gemeinschaftlichen Projekten. Die kontinuierliche Erweiterung des Feldes Architektur und des Architekturbegriffs erwirken sie beharrlich und konsequent durch ein breites Spektrum an Formaten, die sie einsetzen: Interventionen, temporäre und permanente Architekturen, Publikationen, Ausstellungen und nicht zuletzt ihre gemeinsame Lehrtätigkeit im Rahmen der Professur 'Baukultur' an der Kunstuni Linz.“
Kunstpreise für Uhlich und Schindl
Der Österreichische Kunstpreis für Darstellende Kunst geht an Doris Uhlich. Die Choreografin war mit ihrem „Pudertanz“ Teil der Eröffnungsfeier des Kulturhauptstadtjahres in Bad Ischl, sorgte damit für teils heftige Diskussionen.
Auch lesen: „Es geht darum, Körper zu akzeptieren und zu respektieren“
In der Jurybegründung heißt es unter anderem: „Ihre Werke, die auf persönliche Weise politische Themen behandeln, zeichnen sich durch Humor und Neugierde auf menschliche Vielfalt aus“, sie sei „bewundernswert furchtlos“.
Den Österreichischen Kunstpreis in der Sparte Literatur bekommt der gebürtige Bad Haller Robert Schindel. Schindel überlebte den Holocaust unter dem Namen Robert Soel in einem jüdischen Kinderspital in Wien. Er studierte später Philosophie und Rechtswissenschaften, gründete die Studentenbewegung „Kommune Wien“ und die Literaturzeitschrift „Hundsblume“. Aus der Jurybegründung: „Schindel leistet einen bedeutenden Beitrag zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und zur österreichischen Erinnerungskultur. Schindels Werk zeichnet sich durch sprachliche Kreativität, Humor, Intellektualität und aufklärerischen Anspruch aus.“
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden