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„Linz ist eine echt coole Stadt“: "Bergdoktor" Hans Sigl kommt ins Linzer Musiktheater

Nora Heindl, 25.09.2024 18:05

LINZ. „Ich bin ein Linz-Fan“, zeigt sich Hans Sigl nach einem Tag in der Stadt begeistert. Mit seiner musikalischen Lesung „Die Kunst, ohne Sorgen zu leben“ ist der Bergdoktor am 3. Oktober um 19.30 Uhr im Musiktheater zu Gast. Tips verlost 3x2 Freikarten.

Hans Sigl ist am 3. Oktober zu Gast im Musiktheater. (Foto: Philip Brunnader)
Hans Sigl ist am 3. Oktober zu Gast im Musiktheater. (Foto: Philip Brunnader)

Vor allem das Musiktheater hat's ihm angetan, erzählt er im Tips-Interview. „Ich dachte ja eigentlich, dass ich im Schauspielhaus spiele und dann war ich im großen Saal vom Musiktheater und bin einfach mal zehn Minuten mit offenem Mund dagestanden.“

Die Besucher selbst erwartet ein „freudvoller Abend im Umgang mit den eigenen Sorgen“. Während der 55-Jährige Texte von Stefan Zweig und Jorge Bucay liest, begleitet ihn Pianistin Katharina Königsfeld live.

Und wie schafft man es nun, ohne Sorgen zu leben? „Das ist wie mit dem Golfspiel. Da sagt man auch, ,Ich weiß jetzt, wie es geht‘ und dann spielt man wieder eine schlechte Runde“, lacht Sigl: „Ich glaube, dass man im Alter immer geschickter wird und vielleicht ist Gelassenheit eine Möglichkeit, mit seinen Sorgen umzugehen. Aber ich glaube, der erste Schritt ist, dass man erkennt, dass man sich Sorgen macht und dass man selbst dafür verantwortlich ist, welche Sorgen man sich macht.“

Er selbst schwört auf das Atmen. „Das machen die Leute viel zu wenig, obwohl es ganz natürlich ist. Wenn ich merke, die Situation wird angespannt oder hektisch, atme ich einfach ein paar Mal tief durch.“

Paraderolle Bergdoktor

Mit Sorgen umzugehen kennt auch sein Fernseh-Alter Ego Martin Gruber. Seit 2008 schlüpft er in die Rolle des Bergdoktors. „In Martin Gruber steckt 100 Prozent Sigl drin – weil ich ihn spiele. Er schaut aus wie ich, er spricht wie ich, wahrscheinlich riecht er sogar wie ich. Und dennoch ist Martin Gruber eine komplett andere Person.“ Trotzdem hat's zumindest eine Parallele schon gegeben. „Martin Gruber sagt immer ,Wir werden eine Lösung finden.‘ Als ich dann privat einmal gesagt habe ,Da werden wir schon eine Lösung finden‘, musste ich selbst lachen.“

Seinen ersten Kontakt mit dem Bergdoktor hatte der 55-Jährige übrigens 1995, in der Rolle des Taxifahrers. „Es war mein allererster Drehtag überhaupt. Ich habe damals die Michaela May zum Gerhard Lippert fahren müssen. Das hatte ich aber irgendwie total verdrängt.“ Wieder eingefallen ist es ihm 2007 während der ersten Drehwoche als Bergdoktor. „Ich saß am Beifahrersitz eines Taxis, das Martin Gruber zum Gruber-hof bringt.“ Die Produktionsfirma hat sogar seinen alten Vertrag gefunden. „500 Mark hab ich damals verdient“, lacht Hans Sigl.

Trotz Fernseherfolg ist er dem Theater treu geblieben. „Die Wechselwirkung zwischen Bühne und Publikum ist einfach einzigartig. Ich bin ein großer Fan der Improvisation. Auch bei Lesungen rede ich viel mit dem Publikum und natürlich versuche ich mich auch so wenig wie möglich zu verlesen“, lacht Sigl.

Männer und ihre Gefühle

Alle sollen den Abend genießen, also weg mit der Ernsthaftigkeit. „Ich frage deshalb gern, wie viele Männer freiwillig da sind und nicht von ihren Frauen gezwungen wurden. Zum Glück immer weniger. Die meisten kommen mittlerweile gerne mit.“

Dennoch weiß er, gerade auch als Bergdoktor, dass das mit den Männern und dem Gefühle zeigen nicht so leicht ist. „Am Anfang hatten wir nur wenige Männer als Zuseher. Weil Männer lieber erzählen, dass sie einen brutalen Thriller gesehen haben, anstatt, dass sie die letzte Bergdoktor-Folge total berührt hat, weil es darum ging, ob das kleine Mädchen überlebt.“ Trotzdem ist Hans Sigl überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein: „Ich bin der Meinung, dass der Bergdoktor den Männern den Mut verleihen kann, über ihre wahren Gefühle zu sprechen. In Zeiten von Gleichberechtigung ist das ein großes Thema.“

Donnerstag, 3. Oktober, 19.30 Uhr

Musiktheater, Linz
Karten: landestheater-linz.at


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