Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Umjubelte "Zauberflöte" im Linzer Musiktheater

Nora Heindl, 01.10.2024 08:59

LINZ. Standing Ovations und minutenlanger tosender Applaus im Linzer Musiktheater: Mit Mozarts „Die Zauberflöte“ feierte die erste Oper in dieser Spielzeit im Musiktheater eine umjubelte Premiere.

Martin Achrainer als Papageno und SeungJick Kim als Tamino (Foto: Herwig Prammer)
Martin Achrainer als Papageno und SeungJick Kim als Tamino (Foto: Herwig Prammer)

Die Geschichte ist allseits bekannt: Tamino verirrt sich im Wald und muss vor einer Schlange gerettet werden. Danach wird er selbst von der Königin der Nacht beauftragt zum Retter zu werden, indem er Pamina, ihre Tochter, aus den Fängen des Unholds Sarastro befreien soll. Hilfe bekommt der Prinz in Form des ständig plappernden Papageno und einer magischen Flöte.

„Die Zauberflöte“ weiß seit Jahrhunderten zu begeistern und die Menschen in ihren Bann zu ziehen - auch im Musiktheater. Zumal Regisseur François De Carpentries eine neue, zeitgemäße und vor allem sehr große Produktion auf die Beine gestellt hat. So sind es nicht nur drei Knaben, sondern 16 Mitglieder des Kinder- und Jugendchors des Landestheaters, die als Elfen durch das fantasievolle Bühnenbild schweben. Darüber hinaus sind sechs Mitglieder der Tanzakademie als Gefolge der Königin zu sehen.

Zudem wurde an den Dialogen gefeilt, um sie ins Hier und Heute zu holen. Wenn Papageno sagt, ich möchte gerne ein Mädchen fangen, antwortet ihm der Sprecher ironisch, dass man Mädchen nicht fangen kann, dass Mädchen keine Vögel sind, die man fängt und in einen Käfig steckt. Auch Monostatos bekam ein Update. Natürlich bleibt er der Bad Guy, doch statt 'Weil ein Schwarzer hässlich ist' heißt es „Weil ein Schläger hässlich ist“, bezogen darauf, dass er in dieser Inszenierung ein Schlagzeug spielt.

Am Pult des Bruckner Orchesters wird Ingmar Beck seinem eigenen Anspruch gerecht: Innerhalb der Hörerwartungen aufzurütteln, sogar aufzuschrecken, Emotionen zu erzeugen, „aber um Gottes Willen keine Zauberflöte, die uns nichts sagt, die einfach so vorüber geht.“ Besonders ist auch, dass während der Dialoge keine Stille herrscht, sondern das Orchester für die untermalende Geräuschwelt sorgt. Echte Stille herrscht hingegen, wenn auch Tamino und Papageno im zweiten Akt schweigen müssen.

Gemeinsam mit Karine Van Hercke, verantwortlich für Bühne und Kostüme, ist es für François De Carpentries übrigens schon die sechste Mozart-Produktion für das Landestheater Linz.

Alle Spieltermine und Karten: www.landestheater-linz.at

Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden