"Liebelei": Schnitzlers Tragödie über die Liebe in Linz
LINZ. Unter tosendem Applaus feierte Arthur Schnitzlers Tragödie „Liebelei“ in den Kammerspielen Premiere.
Fritz (Alexander Julian Meile), jung und privilegiert, quält eine Affäre mit einer verheirateten Frau. Groß ist die Angst, ihr Ehemann könnte es herausfinden. Zur Ablenkung stellt ihm sein Freund Theodor (Jakob Kajetan Hofbauer) die beiden „süßen Mädels“ Mizi (Cecilia Pérez) und Christine (Lorena Emmi Mayer) vor. Ein Abenteuer ohne Verpflichtungen soll Fritz das Leben wieder genießen lassen. Doch während Mizi Spaß am unverbindlichen Techtelmechtel mit Theodor hat, ist Fritz für Christine die erste, große Liebe.
Während eines gemeinsamen Abendessens taucht der Ehemann von Fritz Affäre mit dessen Liebesbriefen auf und fordert ihn zum Duell. Während Theodor seinen Freund versucht zu beruhigen, wird der Umstand vor den Freundinnen verheimlicht.
Bei einem folgenden Besuch in Christines Wohnung scheint auch Fritz langsam an der Geborgenheit Gefallen zu finden. Er ist glücklich. Als er sich schließlich verabschiedet, gibt er an, einige Tage zu verreisen, um aufs Gut seiner Familie zu fahren. Doch in Wahrheit wegen des Duells.
Erst einige Tage später erfährt Christine von seinem Tod und dass der Mann, den sie über alles liebte, lieber für eine andere starb, als mit ihr zu leben.
„Liebelei“ war 1895 Schnitzlers erster großer Bühnenerfolg, der ihn über die Landesgrenzen hinaus bekannt machte und seinen Ruf als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker seiner Generation begründete. Seine Tragödie über Liebe als Trugbild und verhängnisvolles Begehren ist in einer zeitgenössischen Interpretation der jungen Regisseurin Anna Stiepani zu sehen, die im Juli bei den Salzkammergut-Festwochen in Gmunden bereits mit großem Erfolg Premiere hatte.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden