Ausstellung zur Nibelungenbrücke an der Kunstuni Linz wird verlängert
LINZ. Aufgrund der hohen Resonanz wird die Ausstellung rund um die Nibelungenbrücke und ihre NS-Vergangenheit bis 3. März verlängert.
Bis heute verweist keine Tafel, kein Denkmal, kein Schild auf die Geschichte der Nibelungenbrücke. Dass sie als Teil der Führerstadt Linz unmittelbar nach dem Anschluss Österreichs 1938-1941 gebaut und nach der Heldensage der Nibelungen benannt wurde. Während die 1941 aufgestellten Skulpturen von Kriemhild und Siegfried nach Kriegsende entfernt wurden, blieb der Name der Brücke unverändert.
Nur den wenigsten Linzern ist bewusst, dass die Brücke ein NS-Bau ist. Das will die Ausstellung „Über eine Brücke … gehen / fahren / schreiben / forschen / reden / streiten…“, zu sehen in der Kunstuni Linz, im Brückenkopfgebäude Hauptplatz 6, ändern.
Die Resonanz ist hoch, vor allem auch bei der älteren Generation. Einige Linzer bringen den Studierenden, die bei Bedarf ihre Werke erläutern, eigene Fotos und Postkarten mit.
„Meine ersten Erinnerungen sind an Russen in Urfahr und Amerikaner in Linz – jeweils in Holzhütten an den Enden der Brücke – zur Kontrolle der Brückenpassanten“, lautet ein Eintrag ins Besucherbuch in der Ausstellung zur Nibelungenbrücke. Unterzeichnet ist der Text mit „geb. 1941“. Das Projekt an der Kunstuniversität Linz lädt alle Interessierten dazu ein, ihre Erinnerungen, aber auch ihre Wünsche für die Nibelungenbrücke niederzuschreiben. „Autofrei!“, heißt es da etwa in großen Lettern.
Diskussion zum Abschluss
Wegen des großen Erfolgs hat die Kunstuniversität die Schau bis Montag, 3. März verlängert. Das Projekt von Birgit Kirchmayr vom Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte an der Johannes Kepler Universität, Angela Koch und Wiltrud Hackl vom Institut für Medien und Co.Lab für Erinnerungsarbeit an der Kunstuniversität Linz zeigt die Arbeiten von Studierenden, die dazu aufgerufen waren, sich mit der NS-Geschichte, der Gegenwart und den Erwartungen rund um die Nibelungenbrücke auseinanderzusetzen.
Zum Abschluss wird im Rahmen der künstlerisch-wissenschaftlichen Kooperationsreihe der Kunstuni Linz mit der Kepler Uni unter dem Titel „Welche Brücke wünschen wir uns?“ im Kepler Salon noch einmal diskutiert: Am Podium sind Angela Koch und Birgit Kirchmayr sowie Studierende der beiden Universitäten vertreten. Die Diskussion findet am 3. März um 19.30 Uhr im Kepler Salon, Rathausgasse 5, statt.
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