Internationales Brucknerfest Linz: Klassikfestival beschreitet neue Wege
LINZ. Eine Übergangsphase bringt immer auch mit sich, gewohnte Routinen zu verlassen und neue Wege zu beschreiten. Das Programm des Internationalen Brucknerfestes Linz 2025, entstanden unter einer interimistischen Liva-Geschäftsführung, ist hierfür ein gelungenes Beispiel.
Von 4. September bis 11. Oktober lädt das Internationale Brucknerfest Linz 2025 unter dem Motto „Augen auf, Musik! Klänge sehen – Bilder hören“ zu 32 Konzerten mit internationalen Stargästen. Dabei wird die Musikgeschichte bis in die Gegenwart durchschritten und ein breites Spektrum geboten: von Johann Sebastian Bach über Anton Bruckner bis hin zu Uraufführungen, Jazzstücken, Filmmusik, einer Fernsehoper und Hörfilmen.
Was alles neu ist?
Hitchcock und Hollywood
Mit einem Schwerpunkt auf Filmmusik wird das Brucknerfest erstmalig ein Hotspot für Filmmusikliebhaber. Die Musik zu Buster Keatons Filmklassiker „The General“ improvisiert zum Beispiel der israelische Pianist und Komponist Matan Porat, ein ausgewiesener Experte für die Begleitung von Stummfilmen. Aber auch Bernard Herrmanns Filmmusik zum Hitchcock-Klassiker „Vertigo“ und sein „Concerto macabre“, das eine tragende Rolle im Film „Hangover Square“ spielt, stehen auf dem Programm (Bruckner Orchester Linz, geleitet von Markus Poschner). Auch die Klassiker aus „West Side Story“, „Spiel mir das Lied vom Tod“, „Schindlers Liste“, „E.T.“, „Der weiße Hai“, „Harry Potter“, „Jurassic Park“ oder „Star Wars“ gilt es zu entdecken.
Kooperationsveranstaltungen
In Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica Festival 2025 gibt’s u. a. eine Aufführung von Viktor Ullmanns Oper „Der Kaiser von Atlantis“ in der Postcity und die „Große Konzertnacht“.
Im ORF-Fernsehstudio wird Benjamin Brittens Fernsehoper „Owen Wingrave“ aufgeführt.
Luchino Viscontis „Tod in Venedig“, in dem das Adagietto aus Gustav Mahlers 5. Symphonie eine zentrale Rolle spielt, wird im Moviemento gezeigt. Einen Tag vorher präsentieren Daniele Gatti und die Sächsische Staatskapelle Dresden im Brucknerhaus ebenjene 5. Symphonie Mahlers in voller Länge.
Neu: Verborgene Spielorte
Ein Höhepunkt ist die erstmalige Inszenierung der Verborgenen FestSpielOrte. Acht fertig kuratierte Konzerte werden an bislang unentdeckten Spielstätten in Linz aufgeführt – ein Experiment, das die Stadt selbst zum Resonanzraum werden lässt.
Eine Industriehalle, ein Kinosaal, ein Einkaufszentrum, ein Museum, ein Volkshaus? Vorschläge zu einem konkreten Konzert oder auch unabhängig können noch bis 28. Februar an festspielorte@brucknerfest.at geschickt werden. Jede Spielstätte sollte Raum für 150 Personen bieten.
Eintritt frei im Donaupark
Die Klassische Klangwolke 25 gehört erstmals wieder allen Musikfreunden. Bei freiem Eintritt wird eine Video-Liveübertragung des Konzerts von Bruckner Orchester und Hard-Chor, dirigiert von Markus Poschner, in den Donaupark Linz gestreamt.
Die Klassische Klangwolke ist zudem Auftakt des großen Beethoven-Zyklus’, in dem zur Feier seines 200. Todestages (2027) alle neun Symphonien auf die Bühne gebracht werden. Beethovens Siebte macht an diesem Abend den Anfang.
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