LINZ. Am 27. September heißt es erstmals „Leinen los“ für Live Boat – ein neues, schwimmendes Musikformat auf der Donau.
Konzipiert und geleitet von Evelyn Ruzicka alias Eve Kind, verwandelt sich ein Passagierschiff für einen Abend in eine fahrende Festivalbühne. An Bord zu erleben sind die österreichischen Acts Anna Buchegger, Marina & The Kats und Eve Kind. Den Auftakt macht Heidelinde Gratzl mit live gespieltem Akkordeon.
Mit nur 200 Karten soll der wetterfeste Abend zu einem intimen und bewegenden Ereignis auf der Donau werden.
„Eine Bühne für Frontfrauen“
Initiatorin Eve Kind möchte mit dem Event Musikerinnen Raum geben: „Mit Live Boat will ich eine einfache, lässige Lösung anbieten: Eine Bühne für Frontfrauen. Nicht als Kampfansage gegen das Patriarchat, sondern als Einladung an eine lösungsorientierte Eventbranche. Immer wieder höre ich: ‚Wir fordern eine Quote.‘ Ja, das braucht es – keine Frage. Aber wenn Gleichberechtigung möglich ist, warum nicht einfach Lösungen schaffen, statt ewig zu diskutieren? Gleichzeitig merke ich: Es ist für viele schon heute schwer, überhaupt noch Konzerte zu organisieren oder Tickets zu verkaufen. Das Publikum ist überfordert, reizüberflutet, vieles wirkt wie ein Kampf. Und genau da will ich ansetzen. Ich will dem Publikum etwas wirklich Leiwandes geben – ein Festival mitten im Jahr, für einen einzigen Abend. Mehr als nur ein Konzert. Live Boat soll für einen Abend grenzenlose Freiheit spürbar machen – mit leiwander Musik, frischer Energie und einem offenen Spirit. Ich selbst würde so ein Event feiern – also habe ich es einfach gemacht.“
Dafür nimmt sie privat ein hohes Risiko auf sich. „Ja, plötzlich bin ich selbst Veranstalterin. Warum? Weil es regelmäßige Abende für weibliche Acts braucht. Ganz unkompliziert. Meine Hoffnung ist, einmal im Quartal mit dem Boot auszufahren. Was ich aber nicht will, ist die nächste kämpfende Powerfrau sein, die sich ständig rechtfertigt. Ich bin stark, ja, aber ich stehe vor allem für ein Miteinander. Die Künstlerinnen, die ich auf die Bühne holen will, gibt es längst. Sie sind brillant, eigenständig, Unterstützens wert. Darum gibt’s Live Boat: Nicht, um laut zu rufen ‚Wir fordern!‘, sondern um zu zeigen: Es geht auch anders. Ich liebe es, mit Männern auf der Bühne zu stehen. Und ich schätze sie im Team. Aber ich finde: Es darf einen Fokus auf weibliche Stimmen geben – denn davon haben wir verdammt viele.“
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