Hitchcock und Hollywood beim Internationalen Brucknerfest in Linz
LINZ. Von 4. September bis 11. Oktober lädt das Internationale Brucknerfest Linz unter dem Motto „Augen auf, Musik! Klänge sehen – Bilder hören“ zu 32 hochkarätigen Konzerten: von Johann Sebastian Bach über Anton Bruckner bis hin zu Uraufführungen, Jazz, Filmmusik, einer Fernsehoper und Hörfilmen.
Mit einem Schwerpunkt auf Filmmusik wird das Brucknerfest erstmalig ein Hotspot für Filmmusikliebhaber. Die Musik zu Buster Keatons Filmklassiker „The General“ improvisiert zum Beispiel der israelische Pianist und Komponist Matan Porat, ein ausgewiesener Experte für die Begleitung von Stummfilmen. Aber auch Bernard Herrmanns Filmmusik zum Hitchcock-Klassiker „Vertigo“ und sein „Concerto macabre“, das eine tragende Rolle im Film „Hangover Square“ spielt, stehen auf dem Programm (Bruckner Orchester Linz, geleitet von Markus Poschner). Auch die Klassiker aus „West Side Story“, „Spiel mir das Lied vom Tod“, „Schindlers Liste“, „E.T.“, „Der weiße Hai“, „Harry Potter“, „Jurassic Park“ oder „Star Wars“ gilt es zu entdecken. Ein weiteres Highlight: Das Klavierquintett I Salonisti, bekannt aus dem Hollywood-Blockbuster „Titanic“, begleitet den Stummfilmklassiker und Pionier der Filmgeschichte „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“.
Verborgene Spielorte
Neues wagte das Brucknerfest mit den Verborgenen FestSpielOrten. Die Bevölkerung war aufgerufen, Vorschläge für außergewöhnliche Aufführungsorte in Linz einzureichen. Zu welchem Ergebnis man kam, blieb lange heim.
Mittlerweile ist bekannt: Christian Muthspiel und sein Ensemble Orjazztra Vienna bespielen die Kepler Hall am JKU-Campus. Trompeterin Lucienne Renaudin Vary und Akkordeonist Félicien Brut sind in der Brunnhofer Galerie zu Gast. Und das sonic.art Saxophonquartett liefert im Salzstadel ab.
Eintritt frei im Donaupark
Die Klassische Klangwolke gehört erstmals wieder allen Musikfreunden. Bei freiem Eintritt wird eine Video-Liveübertragung des Konzerts von Bruckner Orchester und Hard-Chor, dirigiert von Markus Poschner, in den Donaupark Linz gestreamt. Passend zum Festivalmotto greift die Klassische Klangwolke die Ben Hur-Suite auf, die Miklós Rózsa abgeleitet von seiner Filmmusik für den amerikanischen Monumentalfilm komponiert hat.
Die Klassische Klangwolke ist zudem Auftakt des Beethoven-Zyklus’, in dem zur Feier seines 200. Todestages (2027) alle neun Symphonien auf die Bühne gebracht werden. Beethovens Siebte macht an diesem Abend den Anfang.
Veranstaltungen in Kooperation
In Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica Festival 2025 gibt’s u. a. eine Aufführung von Viktor Ullmanns Oper „Der Kaiser von Atlantis“ in der Postcity und die „Große Konzertnacht“.
Luchino Viscontis „Tod in Venedig“, in dem das Adagietto aus Gustav Mahlers 5. Symphonie eine zentrale Rolle spielt, wird im Moviemento gezeigt. Einen Tag vorher präsentieren Daniele Gatti und die Sächsische Staatskapelle Dresden im Brucknerhaus eben jene 5. Symphonie Mahlers in voller Länge.
Im ORF-Fernsehstudio wird Benjamin Brittens Fernsehoper „Owen Wingrave“ aufgeführt.
Angebote für Familien
Neben der Kinderklangwolke gibt es beim Brucknerfest einen ganzen Vormittag mit Angeboten ausschließlich für Familien. Im Großen Saal können Kinder und Erwachsene das alle Sinne ansprechende Konzert Orchestrascope erleben, das der Geschichte des Films auf den Grund geht.
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