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In Sammlung entdeckt: OÖ Landes-Kultur GmbH gibt menschliche Māori-Überreste zurück

Karin Seyringer, 05.09.2025 12:19

LINZ. Im Bestand des Museums Francisco Carolinum wurden menschliche Überreste der Māori entdeckt. Diese werden nun an das Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa in Wellington übergeben.

Objektbeschriftung A. Reischek (Foto: OÖ Landes-Kultur GmbH)
Objektbeschriftung A. Reischek (Foto: OÖ Landes-Kultur GmbH)

Die Funde stammen aus den Beständen von Andreas Reischek (1845–1902), der in den Jahren 1877 bis 1889 in Aotearoa New Zealand forschte und dort – neben wissenschaftlich bedeutenden naturkundlichen Sammlungen – nachweislich auch Gräber der Māori und Moriori plünderte, teilt die OÖ Landes-Kultur GmbH mit.

Nach dem Fund seien sofort konservatorische Maßnahmen und erste Schritte zur Repatriierung an das Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa in Wellington eingeleitet worden. Die Übergabe ist nun im September vorgesehen.

„Kritische Aufarbeitung kolonialer Verflechtungen“

„Seit rund drei Jahren widmen wir uns in einem umfassenden Forschungsprojekt der kritischen Aufarbeitung der kolonialen Verflechtungen unserer Sammlungen. Die Auffindung von kōiwi tangata ist von höchster kultureller und ethischer Bedeutung. Es ist unser klarer Auftrag, diese Überreste respektvoll und würdevoll an ihre Herkunftsgemeinschaft zurückzuführen. Transparenz, Dialog und Verantwortung sind die Leitlinien unseres Handelns“, so Alfred Weidinger, wissenschaftlicher Direktor der OÖ Landes-Kultur GmbH.

Landeshauptmann Thomas Stelzer: „Oberösterreich steht zu seiner historischen Verantwortung. Die Aufarbeitung der Sammlungsgeschichte und die Rückgabe der Funde an ihre Herkunftsgemeinschaften sind ein wichtiger Schritt in Richtung Gerechtigkeit und Respekt. Es ist mir ein Anliegen, dass diese Repatriierung so rasch und würdevoll wie möglich erfolgt.“

Große Ausstellung geplant

Die OÖ Landes-Kultur GmbH bereitet für 2027 unter dem Titel „Te Whakahoki – Return, Responsibility, Future“ eine große Ausstellung im Francisco Carolinum Linz vor. Begleitet von einem internationalen Symposium soll sie neue Perspektiven auf den Umgang mit kolonial belasteten Sammlungen eröffnen und den Dialog mit Herkunftsgesellschaften in den Mittelpunkt stellen.


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