Bühne frei für die Wissenschaft im Herbst und Winter
LINZ. Mit einem ebenso vielfältigen wie tiefgründigen Programm eröffnen der Kepler Salon und der Zirkus des Wissens der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz die Spielzeit im aktuellen Herbst und Winter. An den beiden Standorten wird Wissenschaft künstlerisch vermittelt.
Als einzige Universität in Österreich hat die Johannes Kepler Universität (JKU) Linz zwei Einrichtungen zur künstlerischen Wissensvermittlung, den Kepler Salon im Herzen der Linzer Innenstadt und den Zirkus des Wissens direkt am Campus der JKU. Für den Herbst und Winter 2025/2026 gibt es nun ein neues, abwechslungsreiches Programm.
JKU-Rektor Stefan Koch hebt in diesem Zusammenhang die Rolle der Einrichtungen für Wissenschaftskommunikation hervor: „Wissenschaft lebt vom Austausch mit der Gesellschaft, mit anderen Disziplinen und mit neuen Perspektiven.“ Der Zirkus des Wissens und der Kepler Salon würden genau diesen Dialog fördern, da sie wissenschaftliche Kenntnisse zugänglich und erlebbar machen.
Start mit inklusiver Theaterproduktion
Der Zirkus des Wissens will sein Publikum mit drei Uraufführungen, internationalen Gastspielen und innovativen Bühnenproduktionen begeistern. Forschung und Kunst sollen auf neue Weise miteinander verbunden werden. Den Auftakt macht das Theaterstück „Urlaub im Paradies“ am Freitag, 26. September 2025. Entwickelt mit hörbeeinträchtigten und gehörlosen Menschen, die zusätzlich mit mehrfachen Behinderungen leben, versteht das Stück Inklusion nicht als Ergänzung, sondern als künstlerisches Gestaltungspotenzial.
Am Samstag, 8. November 2025, folgt die Premiere von „Digital Shadows“, einer Koproduktion mit dem Institut für Netzwerke und Sicherheit der JKU sowie „Transitheart Productions“, die im Rahmen des Ars Electronica Festivals entstanden ist. Das Stück thematisiert Fragen rund um digitale Identität, Gesichtserkennung, Deepfakes und Überwachung.
Quantenphysik zugänglich machen
Außerdem verschreibt sich der Zirkus der Wissenschaft zum Ende des Quantenjahres 2025 noch einmal der modernen Physik. Ab Montag, 17. November 2025, lädt eine Themenwoche das Publikum ein, die Grundlagen und Auswirkungen der Quantenwissenschaft in Experimenten und Aufführungen kennenzulernen. Neben einem Auftritt der Science Busters mit „Wer nichts weiß, muss alles glauben“ wird in „The Sound of Entanglement“ die Verschränkung von Photonen als musikalisches Prinzip erfahrbar.
Am Samstag, 6. Dezember 2025, folgt mit „Wann ist hier und wo ist jetzt? Die Geschichte der Quantenphysik“ die dritte Uraufführung im Zirkus des Wissens, die sich spielerisch mit den Grundlagen der Quantenphysik auseinandersetzt und verdeutlicht, wie sehr ihre Erkenntnisse viele der technischen Hilfsmittel unseres Alltags erst ermöglichen.
Eine englischsprachige Version wird bereits vor der Linzer Premiere im Arts & Science Museum in Singapur gezeigt, gemeinsam mit einer zweiten JKU-Produktion, dem Papiertheaterstück „Kamishibai – Ada Lovelace und die Denkmaschine“.
Das komplette Programm ist online abrufbar unter: jku.at/zirkus-des-wissens. Eintritt auf Spendenbasis, es wird um Anmeldung gebeten.
Diskutieren über Nobelpreisträger
Der Kepler Salon bringt aktuelle gesellschaftliche und wissenschaftliche Themen in dialogische Formate. „Besonders freut mich, dass wir diese Art der Wissenschaftsvermittlung durch die fortlaufende Kooperation mit der Kunstuniversität Linz weiter ausbauen“, sagt JKU-Rektor Koch. Das Herbst/Winter-Programm startet am Montag, 6. Oktober 2025, mit einem Abend über die Sozialforscherin und Arbeiterinnenpolitikerin Käthe Leichter, deren Leben und Forderungen von drei Expertinnen in ihrer historischen wie auch gegenwärtigen Bedeutung beleuchtet werden.
Unter dem Titel „Nobel erklärt“ werden am Donnerstag, 9., Montag, 13., und Donnerstag, 16. Oktober 2025, jeweils zwei der aktuellen Nobelpreisträger vorgestellt. Forschende der JKU geben verständliche Einführungen zu Physik, Medizin, Chemie, Literatur, Wirtschaft und zum Friedensnobelpreis, die im Anschluss in moderierten Diskussionen in einen größeren Kontext gestellt werden.
Zusammenarbeit und Dialog hochhalten
Aus der Kooperation mit der Linzer Kunstuniversität ist das Stück „Lebenswelten straffälliger Jugendlicher“ hervorzuheben. Die Aufführung findet am Montag, 3. November 2025, statt. Im Zentrum dieses tänzerischen Forschungsprojekts, das an dem Abend präsentiert wird, stehen die Emotionen und Erfahrungen junger Menschen, welche mit dem Körper ausgedrückt werden. Dabei dreht sich alles um die Arabeske, eine Körperhaltung, bei der der Tänzer auf einem Bein steht und das andere Bein nach hinten außen in die Luft hebt.
Weitere tänzerisch-wissenschaftliche Abende widmen sich der Medienkunst (Montag, 15. Dezember 2025) und der Architektur (Montag,12. Jänner 2025). „Analog zur Kooperation der beiden Universitäten erhoffen wir uns eine bessere Zusammenarbeit für die gesamte Gesellschaft, mit Orten für Begegnungen, wo die Vielfalt gelebt, die Meinungsfreiheit geachtet und die Werte der Demokratie sowie die Freiheit von Wissenschaft, Kunst und Lehre hochgehalten werden“, erklärt Andre Zogholy, Vizerektor für Forschung der Kunstuniversität Linz, die Idee hinter dem Vorhaben.
Das vollständige Programm gibt es online unter: jku.at/kepler-salon. Der Eintritt ist frei.
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