Rasante Komödie mit Lachgarantie: "Außer Kontrolle" im Linzer Kellertheater

Minister Richard Willey (Max Ortner) hat sich für ein stimmungsvolles Tête-à-Tête mit Franziska Leitner (neu im Ensemble: Julia Augscheller), der Sekretärin der Opposition, in einer Suite im Hotel Dom in Wien verabredet. Doch das Schicksal hat anderes vor. Eine Leiche im Fenster lässt jegliche romantische Pläne ins Bodenlose fallen und mit ihnen auch die Nerven des Ministers. Anstatt die Polizei zu rufen, denn zu groß ist die Gefahr, dass das Pantscherl auffliegt, immerhin sind beide verheiratet, nur halt nicht miteinander, zitiert Willey seinen sympathischen, aber furchtbar nervösen und schüchternen Sekretär George (ebenfalls neu: Filipp Peraus) ins Hotel. Er soll die Sache zum Wohle der Regierung lösen, wären da nicht auch noch die misstrauische Hoteldirektorin (Gabriele Deutsch), ein öfters Mal bewusstloser Detektiv und der eifersüchtige Rüpel-Ehemann der Sekretärin (beides: Alexander Knaipp), ein Page (Birgit Zamulo), der gerne die Hand aufhält, Rosa (ebenfalls Julia Augscheller), die Krankenschwester von Georges Mutter, und natürlich Willeys Ehefrau Pamela (Alina Toifl).

Das rasante Spiel jagt die Figuren dank abstruser Lügengespinste von einem Unglück ins nächste, sehr zur Freude des Publikums.

Frischer Wind im Theater

Seit dieser Saison ist im Kellertheater eine neue Generation am Werk. Max Ortner hat von seinem Vater Wolfgang die künstlerische Leitung übernommen. Die kaufmännischen Fäden zieht sein Bruder Nikolaus.

Die Wahl des Stücks kommt nicht von ungefähr. „‚Außer Kontrolle‘ ist schon vor etwa 25 Jahren sehr erfolgreich hier im Kellertheater gelaufen. Wenn ich mich nicht täusche, war damals sogar mein Opa, der Gründer des Theaters, den wir leider letztes Jahr verloren haben, noch mit auf der Bühne. Nachdem sich auch mein Vater Wolfgang von der Bühne verabschiedet hat, dachte ich, dass es schön ist, in meiner ersten Saison etwas zu machen, wo auch der Opa runterschauen und stolz sein kann“, erzählt Max Ortner.

Regie führt erstmals im Kellertheater Heinz-Arthur Boltuch, der das Stück „verösterreichisiert“ hat und voll des Lobes für das Ensemble ist: „Wir waren sehr schnell bei den Proben. Nach 14 Tagen waren wir schon durch das Stück durch und haben Durchläufe gespielt, was eine Sensation ist. Es gab eigentlich keine Herausforderungen. Das ist Magie. Der Max hat hier einen magischen Palast.“

Der Generationenwechsel wurde auch genutzt, um dem Kellertheater einen moderneren Auftritt zu verpassen. So findet man auf der neuen Homepage alle Spieltermine, für die man erstmals auch online Karten kaufen kann. Bisher ging das nur per Telefon oder Mail. Ortner: „Ich dachte, wenn schon ein Cut, dann ein ordentlicher Neuanfang. Wir haben ein junges, saugeiles Team. Wir haben eine neue Homepage, eine neue Leitung. Nur die Mauern sind noch dieselben.“