"Es war ein Irrglaube, dass das Internet zu mehr Demokratie führt"
LINZ. Zu einem Diskussionsabend mit Politikwissenschaftler Peter Filzmaier in der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz (PHDL) lud der Oberösterreichische Presseclub. Knapp 500 Gäste ließen sich die Veranstaltung mit dem Motto „Deepfakes, Desinformation und die Zukunft der Demokratie“ nicht entgehen.
In Zeiten von Beeinflussung durch Social Media und Online-Inhalten sei Mediennutzungskompetenz eine Schlüsselqualifikation unserer Gesellschaft, betonte Filzmaier dabei. Diese nicht zu haben sei so, als würde man nicht lesen, schreiben und rechnen können. Dabei sei diese Kompetenz wichtig im Kampf gegen Desinformation, Fake News und co., so der Politikwissenschaftler.
Medienbildung wichtig
Wie auch der bei der Podiumsdiskussion anwesende Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) fordert Filzmaier mehr Medienbildung an der Schulen. Schließlich sei Medienbildung in Österreich auch als Unterrichtsprinzip festgeschrieben.
Das heißt, dass das Thema in allen Schulstufen, in allen Unterrichtsfächern als Querschnittsmaterie berücksichtigt werden muss. Dazu soll auch das Fach Demokratiebildung etabliert werden, so der Bildungsminister. Denn Demokratie sei fragil und man müsse sie hüten, betont er.
Internet kein Heilsbringer
Wiederkehr spricht auch die falschen Erwartungen seit der Etablierung des Internets an. „Früher hat man gedacht, das wird ein Raum der Demokratisierung sein, aber das war ein Irrglaube. Mittlerweile hat Social Media eher gegenteilige Effekte“, so der Minister. Man sei erst dabei diesen Irrglauben abzulegen, aber zu langsam, betont er.
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