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Wie leicht die Liebe an der Existenzangst zerbricht: "Kasimir und Karoline" im Theater Phönix

Nora Heindl, 17.12.2025 18:05

LINZ. Wie eng Liebe und existenzielle Angst miteinander verknüpft sind, hält Ödön von Horváths „Kasimir & Karoline“ dem Publikum im Theater Phönix vor Augen. 

David Fuchs und Karina Pele glänzen in den Rollen von Kasimir und Karoline, ebenso wie Martin Brunnemann (hinten) als Schürzinger. (Foto: Andreas Kurz)

Auf dem Münchner Oktoberfest treffen Verzweiflung, Sehnsucht und soziale Ungleichheit aufeinander. Kasimir, dem am Vortag als Chauffeur gekündigt wurde, verliert den Halt – und seine Verlobte Karoline. Denn während er immer weiter in seiner existenziellen Krise versinkt, träumt sie unermesslich vom Aufstieg und will sich amüsieren. Schnell wird die berufliche Krise zur Krise in der Beziehung und mit jedem Schritt verlieren sich die beiden weiter und weiter.  

In scheinbar harmloser Jahrmarktkulisse entlarvt Horváth eine Gesellschaft am Rand des Abgrunds. Mit lakonischem Witz und bitterer Klarheit hält „Kasimir und Karoline“ auch heute noch einen Spiegel vor: Was bleibt vom Menschen, wenn Sicherheit und Status wegbrechen? Wenn der Selbstwert am Boden liegt? Das Stück zeigt die Zerbrechlichkeit von Beziehungen – und die Sehnsucht nach Nähe in einer zerfallenden Welt.

Ödön von Horváths Volksstück stammt aus der Zeit der Weltwirtschaftskrise 1932. 

Regie führt Bernd Liepold-Mosser, der unter anderem auch hinter der Phönix-Erfolgsproduktion „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ von Heinrich Böll steht, die im Mai 2026 wiederaufgenommen wird.

Alle Spieltermine und Karten: www.theater-phoenix.at


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