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Über 60.000 Anrufe beim AK-Konsumentenschutz

Anna Stadler, 16.01.2017 17:27

OÖ/Linz. Der AK-Konsumentenschutz zieht Bilanz über das Jahr 2016: Alles in allem haben sich Konsumenten mit Hilfe der AK im vergangenen Jahr mehr als 9 Millionen Euro erspart.

Die meisten Anfragen beim AK-Konsumentenschutz finden nach wie vor per Telefon statt. Foto: Tim Reckmann/pixelio.de

Insgesamt haben sich im vergangenen Jahr 80.497 Konsumenten an die AK gewandt – telefonisch, per E-Mail und brieflich, aber auch über neue Kommunikationswege wie Facebook. Die Online-Angebote des AK-Konsumentenschutzes wurden mehr als 1,2 Millionen Mal aufgerufen. Bei den Downloads war der Heizöl-Preisvergleich Spitzenreiter, gefolgt von Pellets-Preisen und dem Preisvergleich für Fotobücher.

Kleine und große Beträge

Im Durchschnitt brachte eine erfolgreiche Unterstützung durch den AK-Konsumentenschutz 1.200 Euro. Oft geht es jedoch auch um sogenannte Bagatell-Beträge, wie im Fall einer Linzer Pensionistin: Diese zahlte bei einem Fotoautomaten fünf Euro, bekam aber keine Fotos. Mit Hilfe des Konsumentenschutzes bekam sie ihr Geld zurück. „Was nicht Recht ist, ist nicht Recht – egal um welche Beträge es geht“, erklärt Ulrike Weiß, Leiterin des Konsumentenschutzes.

Die Schmerzgrenze der Konsumenten ist dabei recht unterschiedlich: Zum einen spielt das verfügbare Einkommen eine Rolle, zum anderen ist der Emotionale Faktor nicht zu unterschätzen. Je ärgerlicher ein Vorkommnis, desto wahrscheinlicher ist eine Beschwerde - selbst wenn es sich nur um einen kleinen Betrag handelt.

„Natürlich geht es aber nicht immer nur um die kleinen Dinge, sondern auch um Große“, zeigt Johann Kalliauer, Präsident der AK aber auch auf. Denn teilweise geht es sogar um sechstellige Beträge.

Allgemeines Konsumentenrecht als Hauptthema

„Immer noch der größte Teil unserer Arbeit ist allgemeines Konsumentenrecht“, erklärt Ulrike Weiß. Darunter fallen etwa mangelhafte Ware, Garantieansprüche oder übereilte Vertragsabschlüsse. Viele Anfragen gingen auch zu Parship und anderen Singlebörsen ein.  „Telekommunikation ist ein Bereich, wo es noch Probleme gibt, aber es ist nicht mehr ein so vorrangiger Bereich wie in der Vergangenheit“, sagt Weiß. Zudem gibt es ein steigendes Interesse am Thema „nachhaltiger Konsum“. „Da versuchen wir auch Themen aufzugreifen, die in der Beratung an uns herangetragen werden“, erklärt Weiß und nennt als Beispiel den „Fair Jeans Guide“.

Musterprozesse gefordert

Eine Verbesserung wünscht sich die AK bei den Sammelklagen: „Diese Sammelklagen nach österreichischem Recht sind eine holprige Sache“, sagt Präsident Kalliauer. Die AK fordert eine Form der Musterklage, mit der exemplarische Rechtsfragen rasch höchstgerichtlich geklärt werden können. Diese sei „durchaus im Interesse beider Seiten: ich kann Dinge rascher klären“, erläutert Kalliauer.

Zudem fordert die AK eine Abschöpfung von widerreichtlich lukrierten Gewinnen um zu verhindern, dass sich rechtswidreges Verhalten für Unternehmen lohnt. Diese sollen dann an geschädigte Verbraucher ausgeschüttet werden.


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