Ein junger Sport erobert von Linz aus die ganze Welt
LINZ/WELS. Dort, wo ab 1928 der Fleischmarkt stattfand und bis vor wenigen Jahren auch die Go-Karts dröhnten, ist seit Februar diesen Jahres das ungewohnte Geräusch von Quadcoptern zu hören: In der alten Linzer Handlbauer Fleischmarkthalle in der Holzstraße haben engagierte Drone Racer die erste permanente Indoor-Strecke für Drohnenrennen in ganz Europa installiert. Ein Pflichtbesuch für Tips.
Es ist schon ein imposanter Anblick, wenn vier Piloten, mit ihrer VR-Brille und der Fernbedienung ausgestattet, hinter dem Sicherheitsnetz sitzen und mit ihren Fluggeräten gegeneinander durch den Parcours gleiten. „Man sollte sich nicht zu schnell in seine Drohne verlieben, die kann sehr schnell in einer Wand landen“, lacht Christian Steinhuber aus Wels. Gemeinsam mit dem Linzer Andreas Neubauer hat es vor rund vier Jahren „Klick“ in Sachen Drone Racing gemacht: „Wir waren damals mehr oder weniger auf der Suche nach einem Hobby neben unseren Berufen und den Familien. Wir waren immer schon technikinteressiert und wurden recht bald im Multirotorsport, also den Quadcoptern, fündig.“
In Ländern wie England, Italien und den USA ist dieser Sport bereits sehr populär, in Österreich gab es dafür nicht einmal eine Verbandsstruktur. Gesagt, getan: Neubauer und Steinhuber riefen den „FPV“ (First Person View) Racing Club OÖ“ ins Leben, den bisher einzigen Drone Racing Club in Österreich. „Wir sind auch Mitglied bei der ERSA, der European Rotor Sport Association, und haben dadurch auch internationalen Charakter.“ Im Februar diesen Jahres ist es gelungen, die alte Fleischmarkthalle für den Sport adaptieren zu können. Mittlerweile umfasst die Community rund 20 Personen, auf der Indoor Strecke in Linz ist seit Februar nahezu täglich „Flugbetrieb“. „So eine Anlage, wie wir sie hier in Linz haben, gibt es in ganz Europa noch nicht“, weiß Andreas Neubauer.
Spezialisten aus Jordanien zu Gast
Klar, dass das Interesse an der Location bereits groß ist: „Vor kurzem waren etwa Drohnen-Spezialisten aus Jordanien bei uns, um sich Ideen zu holen, diese Sportart in ihrem Land professionell etablieren zu können.“ Rund 700 Euro sind zu investieren, wenn man einsteigen will, gewisse Modellflug-Kenntnisse sollten zu Beginn schon vorhanden sein, betonen die Drohnen-Piloten, die auch schon Bewerbe abhalten und fliegen: „Drei, vier Rennen gibt es pro Jahr, als Highlight wird im September auch ein eigenes Rennen am Spielberg-Ring in der Steiermark über die Bühne gehen“, freuen sich die beiden. Auch auf der Modellbau-Messe vom 21. bis 23. April in Wels werden die oberösterreichischen Drone Racer ihr Können zeigen. Vormerken und mitfliegen!
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