Barmherzige Brüder Linz: Arzt rettet Patientin das Bein
LINZ. Vor vier Wochen bekam eine Patientin die erschütternde Diagnose: „Wir müssen das ganze Bein amputieren“. Ihr Arzt sah kein Hoffnung, bei den Barmherzigen Brüdern Linz fand die Frau aber Hilfe. In einer achtstündigen OP schaffte es Oberarzt Reinhold Huemer, dass Bein zu retten.
„Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht“. Für Susanne G. ist dieser Kalenderspruch wie eine Offenbarung. Eine Freundin hat ihr den Kalender mit den Worten geschenkt. Nun steht er neben dem Krankenbett, in dem die Patientin wieder lachen kann. 42 Jahre hatte sich die ehemalige Krankenschwester aufopfernd um Patienten gekümmert, bevor sie schließlich selbst im Spital landete.
„Eine Welt bricht zusammen“
Aufgrund einer ausgeprägten Gefäßerkrankung war ihr kurz nach der Pensionierung bereits eine Zehe abgenommen worden, doch die Wundheilung verlief aufgrund der stark eingeschränkten Durchblutung schlecht. Der behandelnde Arzt sah keine Hoffnung mehr. „Als ich die Diagnose erhielt dachte ich, eine Welt bricht zusammen. Doch ich hatte das wahnsinnige Glück, dass ich fünf Tage später einen Termin bei Primar Hinterreiter von den Barmherzigen Brüdern Linz hatte. Bereits am nächsten Tag war ich im Krankenhaus.“
„Versuch wagen“
Oberarzt Reinhold Huemer, Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie im Referenzzentrum für Gefäßmedizin, ist einer der führenden Gefäßchirurgen Oberösterreichs. Acht Stunden lang dauert der komplizierte Eingriff, bei dem ein Bypass gelegt und so das Bein gerettet werden konnte. „Natürlich war die Ausgangssituation sehr komplex, aber unserer Einschätzung nach bestand dennoch die Hoffnung auf eine Wiederherstellung der Durchblutung durch einen technisch sehr anspruchsvollen und aufwendigen Bypass. Ohne Durchblutungsverbesserung war das ganze Bein definitiv verloren und daher entschlossen wir uns diesen Versuch zu wagen. Sollten wir scheitern wäre die angekündigte Amputation unausweichlich, sollte die Bypassoperation aber gelingen, so wäre das Bein gerettet. Wir konnten bei dieser Ausgangssituation nur gewinnen, also entschlossen wir uns gemeinsam mit der Patientin für die aufwendige Operation, bei der es gelang die verschlossene Leistenschlagader zu rekonstruieren und durch einen komplexen Bypass auf den Unterschenkel zwei Arterien anzuschließen“, so der Spezialist.
Wundheilung verläuft sehr gut
Sofort nach der OP war das Bein wieder vollständig durchblutet, für die leidenschaftliche Gärtnerin und Fischerin das größte Geschenk, kann sie doch auch in Zukunft ihren Hobbies wieder nachgehen. Die Wundheilung verläuft sehr gut, Susanne G. konnte bereits entlassen werden. „Ich kann mich nur beim gesamten Team bedanken, bei den Ärzten, beim Pflegepersonal und der Haushaltshilfe“, freut sich die zweifache Mutter auf ihre Zukunft.
Vorreiterrolle in Oberösterreich
Bei akuten und komplexen Gefäßerkrankungen nehmen die Barmherzigen Brüder Linz eine Vorreiterrolle in Oberösterreich ein. Als Referenzzentrum für Gefäßmedizin übernehmen die Ärzte der Barmherzigen Brüder Akutfälle aus allen oberösterreichischen Krankenhäusern.
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