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Josef Ratzenböck: Langjährigem Landesvater wurde mit Festveranstaltung zum 90er gratuliert

Tips Logo Karin Seyringer, 25.04.2019 17:24

OÖ/LINZ. Ein ganz großer der heimischen Politik feierte seinen 90. Geburtstag – und wurde auch würdig gefeiert mit einer Festveranstaltung im Landhaus in Linz: Alt-Landeshauptmann Josef Ratzenböck. Zahlreiche Gäste – Familie, Freunde, langjährige Wegbegleiter und Polit-Prominenz kamen in den Steinernen Saal, um dem Jubilar persönlich zu gratulieren. Als Geschenk wurde bei der Feier eine eigens komponierte Geburtstagsfanfare für Ratzenböck uraufgeführt. Anneliese Ratzenböck wurde anlässlich der Feier auch zur ersten „Ehrenkonsulentin“ des Landes Oberösterreich ernannt.

  1 / 3   Landeshauptmann Stelzer mit Gattin Bettina, Jubilar Landeshauptmann a. D. Josef Ratzenböck und Gattin Anneliese sowie Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer (v. l.) Land OÖ/Denise Stinglmayr

„Josef Ratzenböck hat sich in seinem Denken nie auf Oberösterreich alleine beschränkt – er hat Politik in großen Zusammenhängen gemacht und immer wieder die Probleme des Landes in die großen Zusammenhänge hineingestellt. Er hat aber dabei immer die Menschen mitgenommen. Zum Markenzeichen von Josef Ratzenböck gehört aber auch, dass er nicht nur an die großen Probleme denkt, sondern sich auch um die kleinen Anliegen der Bürgerinnen und Bürger annimmt.“ Mit diesen Worten würdigte Landeshauptmann Thomas Stelzer das politische Wirken von Landeshauptmann a.D. Josef Ratzenböck, der am 15. April 90 Jahre alt wurde.

Pflegegeld, Landesmusikschulwerk, Eiserner Vorhang

In die Amtszeit von Josef Ratzenböck, der von 1977 bis 1995 Landeshauptmann von Oberösterreich war, fielen große politische und gesellschaftliche Herausforderungen und Veränderungen: vom zweiten Erdölschock bis hin zur Ansiedlung von BMW in Steyr – Umweltprobleme in der Traun und der Ager, die es zu beheben galt, und natürlich der Fall des Eisernen Vorhangs, den Ratzenböck am 11. Dezember 1989 durchschnitten hat. Unter Ratzenböck wurde in der Wohnbaupolitik der „Ratzenböck-Wohnbauplan“ geschaffen, der ein Modell für ganz Österreich wurde. Die Idee des Pflegegeldes nahm in Oberösterreich ihren Ausgang. Aber auch als großer Kulturpolitiker wurde er gewürdigt – so ist Ratzenböck unter anderem der Gründervater des Landesmusikschulwerks in Oberösterreich.

Launige Rede

Er habe gar nicht gewusst, dass er so viel Lob aushalte, konterte der Jubilar auf die Laudatio von Landeshauptmann Stelzer und sorgte auch für viele weitere Lacher unter den Gästen, mit seinen gewohnt amüsanten Worten. „Mein Platz ist die Erinnerung. Hier bin ich in Verbindung mit allen, die je meinen Weg gekreuzt haben. Das ist etwas ungeheuer Erfreuliches“, so Ratzenböck: „Jeder hat seinen Anteil an den Verdiensten. Es war wunderbar, mit den Politikern verschiedener Parteien zusammenzuarbeiten. Wir haben immer überlegt, was dem anderen zumutbar ist. Wir haben uns als die Arbeiter am Weinberg Oberösterreich gefühlt und nie an Hochmut gelitten. Und wir haben festgestellt: Miteinander geht's leichter“, hielt er auch ein Plädoyer für die Zusammenarbeit.

Eigene Fanfare als Geschenk

Das Oö. Landesmusikschulwerk gestaltete die Feier mit einem Konzert zu Ehren seines Gründers. Unter anderem führte das Brass-Ensemble unter der Leitung von Fritz Neuböck eine eigens komponierte Geburtstags-Fanfare für Josef Ratzenböck mit dem klingenden Titel „Pater musicae nostrae“ auf, wofür sich der Jubilar mit den Worten bedankte: „Ich glaube, dass diese Fanfare in zehn Jahren wieder gespielt werden sollte.“ Ebenfalls zu hören waren unter anderem Benedict Mitterbauer, der Kinderchor der LMS Leonding und Wilhering mit einem umgedichteten „Sepp bleib da – Du woaßt ja ned wias Wetter wird“ und zum Abschluss ein 300-stimmiger Chor aus allen Gästen, die Ratzenböck ein Geburtstagsständchen sangen.

Zahlreiche Gäste kamen

Unter den persönlichen Gratulanten fanden sich neben Stelzer auch LH-Stv. Christine Haberlander, die Landesräte Birgit Gerstorfer, Markus Achleitner und Günther Steinkellner, Landtagspräsident Viktor Sigl und der zweite Landtagspräsident Adalbert Cramer, die Klubobleute Helena Kirchmayr und Gottfried Hirz, EU-Abgeordneter Paul Rübig, sowie zahlreiche Abgeordnete zum Oö. Landtag und zum Bundesrat sowie Politikerinnen und Politiker aus oö. Städten und Gemeinden wie der Linzer Bürgermeister Klaus Luger ein.

Ebenso kamen Bischof Ludwig Schwarz, Bischof Maximilian Aichern, Senior Andreas Hochmeir und Superintendentialkurator Johannes Eichinger; sowie viele Wegbegleiter wie Landeshauptmann a.D. Josef Pühringer, die früheren Landeshauptmann-Stellvertreter Christoph Leitl, Karl-Albert Eckmayr, Franz Hiesl, Josef Ackerl und Fritz Hochmair, ebenso die früheren Landtagspräsidentinnen Johanna Preinstorfer und Angela Orthner. Weitere Ehrengäste waren unter anderem die Präsidentin des Oberlandesgerichtes Linz Katharina Lehmayer, JKU-Rektor Meinhard Lukas, Landespolizeidirektor Andreas Pilsl und Landes-Feuerwehrkommandant Wolfgang Kronsteiner.

„Power Couple“ Ratzenböcks

Als ein „Power Couple“ bezeichnete Stelzer Josef und Anneliese Ratzenböck, die im Dezember übrigens auch Eiserne Hochzeit feiern. Anneliese Ratzenböck wurde im Rahmen der Feier der Titel „Ehrenkonsulentin“ verliehen, für ihr ehrenamtliches Wirken unter anderem als Obfrau der Goldhaubengemeinschaft, für ihre Arbeit für die Brauchtumspflege und auch ihre Arbeit im Sozialbereich. Erstmals wurde diese Auszeichnung verliehen.


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