Ziviltechniker: „Grünzüge in gehören geschützt“
LINZ. Zwei mal die Fläche des Linzer Hauptplatzes werden derzeit in Oberösterreich täglich verbaut. Die Kammer der Ziviltechniker fordert daher zum Schutz der Grünzonen Raumordnungsprogramme, wie jenes, dass es schon für die Region Linz gibt.
Immer mehr Flächen werden in Oberösterreich verbaut und versiegelt. „Ist eine Fläche versiegelt, ist ein Rückbau kaum mehr möglich“, so Ulrich Aspetzberger, Mitglied des Kammervorstandes. Die landwirtschaftlichen Flächen schrumpfen: Von 2.400 Quadratmeter pro Einwohner auf 1.600 Quadratmeter in nur zwei Generationen. Schon jetzt kann Oberösterreich im Krisenfall die eigene Bevölkerrung nicht mehr ernähren.
Handlungsempfehlungen für das Land OÖ
Die Kammer der Ziviltechniker hat daher für die im Herbst kommende Novelle des Raumordnungsgesetzes Handlungsempfehlungen an das Land OÖ übermittelt. Sie fordern weniger Umwidmungen von Grünland zu Bauland. Stattdessen sollen Leerstände besser genutzt und Ortskerne attraktiviert werden. „Dann bräuchten wir bis 2036 keine neu verbauten Flächen mehr“, veranschaulicht Heinz Plöderl, Sektionsvorsitzender der Architekten, das enorme Potential.
Des weiteren fordern die Ziviltechniker die Einrichtung überregionaler Raumordnungsprogramme zum Schutz wichtiger Grünzüge. Derzeit gibt es in Oberösterreich davon nur zwei: eines in der Region Linz und Umland und eines in der Region Eferding. „Die Grünzüge sind ein Erfolgsmodell“, lobt Plöderl.
Falsche Tendenz
Doch auch wenn es in und um Linz mit dem Programm schon ein Beispielhaftes Modell gibt, ist nicht alles rosig. So wird derzeit der Grünzonen-Schutz in und um Linz aufgeweicht. „Die Tendenz geht in die völlig falsche Richtung“, kritisiert Max Mandl, Vorsitzender des Ausschusses Raumplanung und Städtebau OÖ.
„Alte“ Bauformen neu interpretieren
Des weiteren müsse man auch von den klassischen Einfamilienhäusern weg kommen. Diese würden den Flächenfraß lediglich weiter Verstärken. Hier müsse auf andere Konzepte gesetzte werden. Dabei komme es jedoch nicht so sehr auf die verbaute Fläche an, sonder auf die Fläche zwischen den Häusern. So seien alte Bauformen, die auf Höfe setzten durchaus für modernes Bauen als Vorbild zu sehen. Diese schaffen nämlich private Freiräume mit einem geringen Flächenverbrauch.
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