Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Wertvolles Jugendstil-Mosaik in der Pfarrkirche Ebelsberg bröckelt

Anna Stadler, 17.09.2019 16:35

LINZ. Vor zwei Jahren erst wurde die Pfarrkirche Ebelsberg außen renoviert. Anlass für diese Renovierung war jedoch nicht das Äußere der Kirche, sondern das Innere. Im Altarraum ziert nämlich ein wertvolles Mosaik die Wände – dieses ist jedoch stark renovierungsbedürftig.

Das Mosaik in der Apsis der Pfarrkirche Ebelsberg ist renovierungsbedürftig. Fotos:Tips/Stadler
  1 / 6   Das Mosaik in der Apsis der Pfarrkirche Ebelsberg ist renovierungsbedürftig. Fotos:Tips/Stadler

Freitagvormittag in der Pfarrkirche Ebelsberg herrscht Stille. Nur das Fegen eines Besens ist zu hören. Sonnenlicht kommt durch die Fenster und bringt die Farben des großen Mosaiks in der Apsis der Kirche zum Strahlen. Die Stimmung ist andächtig. Geht man jedoch weiter nach vorne, so fallen die Risse auf. Denn das Mosaik bröckelt. „Es ist baulich ein Fehler gemacht worden in den achtziger Jahren“, erzählt Pastoralassistent Josef Danner. „Es ist außen ein Zementputz aufgetragen worden. Der hat verhindert, dass die Feuchtigkeit nach außen dringen kann. Jetzt hat die Feuchtigkeit sich den Weg nach innen gesucht und Salzkristalle ausgebildet. Die haben dann die Mosaikkacheln abgehoben.“ Einige Kacheln sind sogar schon heruntergefallen.

Einziges Jugendstil-Mosaik

„Das Mosaik bei uns in der Kirche ist das einzige Jugendstil-Mosaik oberhalb der Enns in Österreich“, unterstreicht Danner die kunsthistorische Bedeutung des Mosaiks. „Es gibt nur vier Sakralgebäude, die im Jugendstil ausgestaltet sind.“ Die Renovierung des 1913 gestalteten Jugendstil-Mosaiks ist jedoch teuer: Die geschätzten Kosten sind im sechsstelligen Bereich. „Wir wollen dieses Mosaik ins Bewusstsein der Menschen bringen – damit wir uns vielleicht auch bei der Finanzierung leichter tun, wenn wir es renovieren“, so Danner. „Bei der 190-Jahr-Feier der Kirchenweihe haben wir da eine Lichtshow gehabt.“ Auch ein Kirchenführer über die Pfarrkirche Ebelsberg wurde in diesem Zuge herausgegeben. Daraus entwickelte sich zudem das Buchprojekt „Zwischen Stift und Schloss – Markt und Pfarre Ebelsberg“ von Günther Khinast.

1913 wurde die gesamte Apsis der Pfarrkirche Ebelsberg mit einem Mosaik ausgestaltet. Der Jugendstil Wandschmuck stammt  aus der Mosaikwerkstätte Leopold Forstners.

Das prachtvolle Mosaik auf dem glitzenden goldenen Grund stellt die Raufe Christi im Jordan dar. Die Hauptfigur im Mittelpunkt der Handlung ist Johannes der Täufer. Jesus selbst ist nicht als Mensch dargestellt, sondern als Lamm, auf das der Täufer hinweist.

In den neun Feldern rund um den Altarraum, die von weißen und schwarzen Kacheln abgegrenzt werden, befinden sich vier Figuren gestalltet von Wilhelm Bormann: Aaron, Petrus, Paulus und Melchisedek. Zwischen den Figuren auf den bunten Mosaiken stehen passende Bibelstellen.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden