Wertvolles Jugendstil-Mosaik in der Pfarrkirche Ebelsberg bröckelt
LINZ. Vor zwei Jahren erst wurde die Pfarrkirche Ebelsberg außen renoviert. Anlass für diese Renovierung war jedoch nicht das Äußere der Kirche, sondern das Innere. Im Altarraum ziert nämlich ein wertvolles Mosaik die Wände – dieses ist jedoch stark renovierungsbedürftig.
Freitagvormittag in der Pfarrkirche Ebelsberg herrscht Stille. Nur das Fegen eines Besens ist zu hören. Sonnenlicht kommt durch die Fenster und bringt die Farben des großen Mosaiks in der Apsis der Kirche zum Strahlen. Die Stimmung ist andächtig. Geht man jedoch weiter nach vorne, so fallen die Risse auf. Denn das Mosaik bröckelt. „Es ist baulich ein Fehler gemacht worden in den achtziger Jahren“, erzählt Pastoralassistent Josef Danner. „Es ist außen ein Zementputz aufgetragen worden. Der hat verhindert, dass die Feuchtigkeit nach außen dringen kann. Jetzt hat die Feuchtigkeit sich den Weg nach innen gesucht und Salzkristalle ausgebildet. Die haben dann die Mosaikkacheln abgehoben.“ Einige Kacheln sind sogar schon heruntergefallen.
Einziges Jugendstil-Mosaik
„Das Mosaik bei uns in der Kirche ist das einzige Jugendstil-Mosaik oberhalb der Enns in Österreich“, unterstreicht Danner die kunsthistorische Bedeutung des Mosaiks. „Es gibt nur vier Sakralgebäude, die im Jugendstil ausgestaltet sind.“ Die Renovierung des 1913 gestalteten Jugendstil-Mosaiks ist jedoch teuer: Die geschätzten Kosten sind im sechsstelligen Bereich. „Wir wollen dieses Mosaik ins Bewusstsein der Menschen bringen – damit wir uns vielleicht auch bei der Finanzierung leichter tun, wenn wir es renovieren“, so Danner. „Bei der 190-Jahr-Feier der Kirchenweihe haben wir da eine Lichtshow gehabt.“ Auch ein Kirchenführer über die Pfarrkirche Ebelsberg wurde in diesem Zuge herausgegeben. Daraus entwickelte sich zudem das Buchprojekt „Zwischen Stift und Schloss – Markt und Pfarre Ebelsberg“ von Günther Khinast.
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