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Obwohl Oberösterreich in den letzten Jahren bei der Mathematik-Zentralmatura stets das Bundesland mit den meisten Einsern war, ist der Respekt vor der Klausur noch immer groß. Vor allem die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade der Aufgaben verunsichern viele Schüler.

Klampfer hat sich als Bildungsdirektor gut eingelebt.Foto: Catharina
Klampfer hat sich als Bildungsdirektor gut eingelebt.Foto: Catharina

2018 gab es zum Beispiel doppelt so viele Fünfer wie 2019. So groß sind die Schwankungen. „Das müssen wir in den Griff bekommen“, sagt Bildungsdirektor Alfred Klampfer. Allerdings sei bereits das Prüfungsverfahren für die Aufgaben intensiv. Diese werden an Schülern getestet und von Experten begutachtet. Auch die Deutschmatura wird von vielen als ungerecht empfunden. An manchen Schulen kann sie am Computer verfasst werden, manche Lehrer bevorzugen aber handschriftliche Arbeiten. „Ich wüsste nicht, was ich machen würde, wenn ich Deutschlehrer wäre“, sagt Klampfer. Ein grundlegendes Verständnis für Rechtschreibung hält er aber für sinnvoll. Dieses Argument spricht gegen das Schreiben an Computern, da bei diesen ein Rechtschreibprogramm verwendet wird.

Deutschklassen: separierend oder fördernd?

Aber nicht alle Schüler denken schon an die Deutschmatura: Für viele Migranten steht erst einmal der elementare Spracherwerb im Vordergrund. Eigene Deutschklassen sind ein kontrovers diskutiertes Thema. Kritiker sehen darin eine Barriere für die Integration. Klampfer entgegnet: „Kinder lassen sich eh nicht separieren.“ Außerhalb des Unterrichts würde zwischen den Schülern ohnehin Austausch stattfinden. Zudem werden die Schüler im Musik- und Sportunterricht gemeinsam unterrichtet. Das sei auch wichtig, damit der Lernprozess durch alltäglichen Sprachgebrauch unterstützt werde.

„Schülervertretung ist gut eingebunden“

Damit die Wünsche der Schüler berücksichtigt werden können, sei der Dialog mit der Landesschülervertretung wichtig. „Das Zusammenspiel zwischen Schülern, Lehrern und Eltern funktioniert gut“, stellt der Bildungsdirektor klar. Beim Thema Gewaltprävention habe es beispielsweise einen runden Tisch mit Schülervertretern gegeben, um auch ihre Vorschläge wahrzunehmen. Derzeit geht der Trend in Richtung Zentralisierung. Das führt dazu, dass viele Schüler sich dann auf ihre Schwächen konzentrieren müssen.

Fokus auf Stärken

Auf die Frage, ob es nicht sinnvoller sei, mehr Wert auf Talentförderung zu legen, antwortet Klampfer: „Sie sprechen mir total aus dem Herzen.“ Schwächen ausmerzen, Stärken fördern – so lautet das Motto. Was er sich vom Bildungssystem für seine eigenen Kinder wünscht? Vor allem motivierte Lehrkräfte, deren Begeisterung bei den Schülern ankommt.


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