Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Bewohnerparkzone am Linzer Froschberg wird umgesetzt

Karin Seyringer, 03.03.2020 14:41

LINZ. Am Linzer Froschberg wird straßenweise Bewohnerparken eingeführt, teilt Vizebürgermeister Markus Hein mit. Im Vorfeld gab es eine schriftliche Bürgerbefragung - Tips hat berichtet. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten war für die Errichtung der neuen Bewohnerparkzone „S“. Kritik kommt von der ÖVP Linz. Gefordert wird ein „ausgereiftes Parkkonzept“.

Symbolfoto - am Froschberg kommt Bewohnerparken (Foto: Volker Weihbold)
Symbolfoto - am Froschberg kommt Bewohnerparken (Foto: Volker Weihbold)

Mehr als 35 Prozent haben sich an der Bürgerbefragung beteiligt - der höchste bisher erzielte Wert bei dieser Form der Bürgerbeteiligung, wie Verkehrsreferent Vizebürgermeister Markus Hein mitteilt. Das Ergebnis liegt nun vor: Insgesamt sprachen sich knapp mehr als die Hälfte für die Einführung der Zone aus. In der geplanten „Zone S“ haben sich in Summe 50,64 Prozent der gültig abgegebenen Stimmen für die Errichtung ausgesprochen und 47,57 Prozent dagegen. Die restlichen Stimmen waren ungültig.

Kurzparkzone in gewünschten Straßen

„Die Kurzparkzone und das Bewohnerparken werden ausschließlich in jenen Straßen umgesetzt, in denen sich die Bewohner mehrheitlich dafür ausgesprochen haben“, erklärt Hein.

Betroffen von der Umsetzung sind die Straßen: Auf der Gugl, Brahmstraße, Stanglhofweg, Hugo-Wolf-Straße, Johann Sebastian Bach Straße, Johann Strauß Straße, Regerstraße 1-7, Ziegeleistraße, Stockbauernstraße, Bockgasse, Froschberg.

Zu keiner Umsetzung kommt es vorerst in den Straßen Händelstraße-Minnesängerplatz, Kudlichstraße 47-69, Wallnerstraße, Göllerichstraße, Schultestraße, Krackowizerstraße, Schiedermayrweg.

„Sollte es zu einem Verdrängungswettbewerb kommen, werden wir diese Straßen in einer zweiten Tranche mit den noch nicht Befragten nochmals überprüfen“, kündigt Hein an.

Umsetzung bis Sommer

Die maximale Parkdauer in der Zone ist mit 1,5 Stunden bemessen. Nun ist die Verkehrsplanung am Zug. Etappenweise und bedarfsorientiert werden Dauerparkplätze in Kurzparkzonenplätze umgewandelt. Es wird darauf geachtet, dass auch Dauerparkplätze erhalten bleiben. Bis spätestens Sommer soll umgesetzt werden. Als Verwaltungsabgabe für die Ausstellung einer Bewohnerparkberechtigung ist derzeit eine Gebühr von 54,40 Euro für ein Jahr beziehungsweise 94,50 Euro für zwei Jahre zu entrichten. Bei diesen Gebühren handelt es sich ausschließlich um Landes- beziehungsweise Bundesabgaben. Die Stadt selbst hat keine eigenen Einnahmen.

„Eine weitere Neuigkeit gibt es auch: Bei der neuen gebührenfreien 'Zone S' gilt erstmalig die Kurzparkzone an Werktagen und Samstagen bis 22 Uhr. Damit ist sichergestellt, dass auch bei Veranstaltungen wie in der TipsArena ein Parkplatz gefunden werden kann“, so Hein.

ÖVP Linz sieht „Fleckerlteppich“

Kritik an der neuen Regelung kommt von der ÖVP Linz. Die von Verkehrsreferent Hein geplante straßenweise Einführung von Kurzparkzonen am Froschberg ist für ÖVP-Klubobmann Martin Hajart und Verena Stallinger, stellvertretende Ortsparteiobfrau der ÖVP Froschberg, völlig unausgereift. Sie sehen eine Verlagerung von einer Straße zur anderen. „Das ist ein Fleckerlteppich, der den Parkdruck für die Bewohner erhöht und kein durchdachtes Gesamtkonzept zur Entlastung“, so Hajart und Stallinger. „In einer Straße eine Kurzparkzone umzusetzen, in der angrenzenden Straße nicht  –  das führt nicht nur in der Praxis unweigerlich zum Chaos, sondern schon jetzt zu einer großen Aufregung unter den Bewohnern“, so Stallinger. Die ÖVP fordert ein gesamtheitliches Parkkonzept für den Froschberg.

Hein sieht demokratische Entscheidung

Vizebürgermeister Hein reagierte auf die Kritik der ÖVP: „Demokratische Entscheidungen sind auch dann von der ÖVP zu akzeptieren, wenn sie sich nicht mit ihrer Parteilinie decken“, so Hein. Die Linzer ÖVP zeige ihre Plan- und Hilflosigkeit im Umgang mit direkter Demokratie auf. „Ungeniert stellt sich die ÖVP gegen jeden, der sich keine Luxusvilla mit privater Mehrfachgarage leisten kann. Öffentliche Parkplätze in Linz sind rar und haben vor allem den Bewohnern, die im täglichen Leben darauf angewiesen sind, zu dienen. Genau nach diesem Prinzip orientierte sich auch die aktuelle Bürgerbefragung am Froschberg. Die hohe Umfragebeteiligung und Zustimmung zur Parkzone zeigt deutlich auf, dass die Auswahl der Straßenzüge sehr kundenorientiert erfolgte“, so Hein.

 


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden