Regierung rät von privaten Feiern über 25 Personen ab
WIEN/OÖ/NÖ. Die Bundesregierung hat heute das weitere Vorgehen gegen die Corona-Pandemie im Herbst vorgestellt. Verkündet wurden dabei aber „nur“ Empfehlungen. So wird appelliert, wieder vermehrt Mund-Nasenschutz zu tragen. Bei Privat-Feiern wird empfohlen, diese nicht über 25 Personen abzuhalten. Nach dem ersten regulären Ministerrat nach der Sommer-Pause wurde dies vor Presse vorgestellt.
„In Österreich sind wir zusammengefasst relativ gut durch den Sommer gekommen – wir sind ja nicht nur Export-, sondern auch Tourismusland. Das hat gut und sicher funktioniert, wir hatten nur wenige Cluster und die konnten wie etwa in St. Wolfgang schnell eingefangen werden“, so Bundeskanzler Sebastian Kurz.
Der nun kommende Herbst mit der Verlagerung nach Innen und der Öffnung der Schulen mache wieder gemeinsame Anstrengungen nötig.
Am Freitag, 4. September, wird die Corona-Ampel präsentiert werden, die einen Überblick über regionale Situation gibt und dazu auch die jeweiligen Maßnahmen setzt.
Zudem gibt es konkrete Empfehlungen für den Herbst.
Vermehrt Maske tragen, Appell: private Feiern nur bis 25 Personen
Es gilt weiter Abstand halten und Hygienemaßnahmen beachten, „das wird wichtiger werden“, so Kurz. „Masken sollten dort verwendet werden, wenn man den Eindruck hat, das schützt. Die Empfehlung lautet, den Schutz stärker zu verwenden, das hilft gegen Corona aber auch gegen die Grippe, in Summe ist das ein Schritt zu mehr Gesundheit“, so Gesundheitsminister Rudi Anschober.
Bei privaten Feiern wird eine maximale Gruppengröße von 25 Personen empfohlen. „Wir wissen, dass viele Ansteckungen im privaten Bereich, bei Feiern entstehen. Die dringende Empfehlung: Diese mit Hausverstand abzuhalten. Je geringer die Zahl der Personen, desto geringer die Ansteckungszahl.“ Gleiches gelte auch für Weihnachtsfeiern.
Veranstaltungen in Kultur und Sport sind hier nicht betroffen, weil die Veranstalter hier ohnehin Präventionskonzepte vorlegen müssen, „der Kunst- und Sportbereich hat in Österreich Vorbildwirkung, wie Veranstaltungen abgewickelt werden können“, so Kogler. Und Anschober ergänzt: „Bei privaten Feiern habe ich keine Regelungen wie bei offiziellen Veranstaltungen.“
Gesetzliche Regelungen durch Corona-Ampel
Klar seien dies nur Empfehlungen, keine gesetzlichen Bestimmungen. Durch die Corona-Ampel seien aber die gesetzlichen Grundlagen für weitergehende Einschränkungen gegeben. „Wir haben einige sehr klare gesetzliche Vorgaben, mit der Ampel wird die gesetzliche Basis kommen, um noch weitreichendere Regeln setzten zu können, auch mit massiveren Einschränkungen“, erläutert Kurz.
„Es braucht beides. Zum Glück gibt's den Hausverstand und es braucht ein Mitmachen der Bevölkerung“, so Kurz. Kogler appelliert: „Die Achtsamkeit muss noch stärker in den Vordergrund rücken. Wenn sich viele daran halten, wird auch vieles wieder gelingen.“
343 Quarantäne-Verstöße
„Wir müssen alle gemeinsam wider wachsamer werden, müssen in kommender Zeit damit rechnen, dass das Virus uns wieder mehr abverlangen wird“, so auch Innenminister Karl Nehammer. Er verweist darauf, dass der Kontrolldruck weiter verschärft werde.
Bisher 343 Verstöße gegen Quarantäne-Auflagen sind laut Nehammer bekannt, „hier muss klar sein, dass wir das nicht zulassen können, für die Gesundheit der Mitbürger.“
Was man vermeiden sollte
Was man die nächsten Wochen vermeiden sollte, sind laut Anschober große Menschenansammlungen bzw. etliche Menschen auf engem Raum mit schlechter Durchlüftung oder starken Hintergrundgeräuschen, auch ein Überhitzen der Räumlichkeiten. Wer sich krank fühlt, soll zu Hause bleiben. „Auch ist jetzt ein hervorragender Zeitpunkt für die Corona-App“, so Anschober.
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