Corona-Maßnahmen: Ausgangsbeschränkung ab 20 Uhr möglich
WIEN/OÖ/NÖ. Morgen wird die Bundesregierung neuerliche Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise veröffentlichen. Schon vorab wird mit nächtlichen Ausgangsbeschränkungen spekuliert. Wie der Kurier berichtet, wird eine Ausgangssperre von 20 bis 6 Uhr überlegt. Oberösterreichs Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner schickt den Gesprächen voraus: „Die Bundesregierung ist gefordert bei weiteren Maßnahmen sowohl die persönliche, als auch die wirtschaftliche Gesundheit zu schützen.“
In diesem Zeitraum hätte man dann im privaten Wohnbereich zu sein, mit Ausnahmen: Etwa eine Laufrunde, raus mit dem Hund, die Fahrt vom und zum Arbeitsplatz oder die Versorgung anderer Personen.
Ob die Gastronomie komplett sperren muss oder zumindest tagsüber offen lassen darf, ist noch unklar. Gemunkelt wird auch, dass alle Veranstaltungen außer im Profisport - und dieser nur mehr ohne Publikum - abgesagt werden müssen. Der Kulturbereich mit Oper, Theater und Konzerten könnte wieder für einen Monat stillgelegt werden. Auch für den Mannschaftssport im Amateurbereich könnte dies kommen.
Was wirklich auf Österreich zukommt, will die Bundesregierung am morgigen Samstag, 31. Oktober, bekannt gegeben. Heute wird mit den Sozialpartnern beraten, auch sind noch Gespräche mit den Landeshauptleuten und den Klubobleuten der Opposition geplant, die für morgen Vormittag angesetzt sind.
Achleitner: Wirtschaftskreislauf muss aufrecht bleiben
Beim Setzen weiterer Corona-Maßnahmen durch die Bundesregierung seien folgende Grundsätze unabdingbar, so Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner: Das Aufrechterhalten des Wirtschaftskreislaufs, offene Grenzen für einen funktionierenden europäischen Wirtschaftsraum und Sofort-Hilfe für besonders betroffene Branchen.
Es gelte, auch die wirtschaftliche Gesundheit zu schützen und den Betrieben und der Industrie weiter zu ermöglichen zu produzieren und zu liefern“, so Achleitner. Mit den steigenden Infektionszahlen würde auch die Zahl der Menschen in Quarantäne explodieren. „In Oberösterreich stieg die Anzahl der Menschen in Quarantäne von 3.000 Anfang Oktober auf mittlerweile mehr als 18.000 Personen – Tendenz weiter exponentiell steigend. Die Anzahl hat sich innerhalb eines Monats versechsfacht. Das ist ein schleichender, indirekter Lock-Down der gesamten Wirtschaft, den es unbedingt zu verhindern gilt. Das bindet Arbeitskräfte, lähmt Unternehmen und schadet der Wirtschaft zusätzlich.“
Sofort-Hilfe für besonders betroffene Branchen nötig
„Sollten einzelne Branchen tatsächlich gänzlich eingeschränkt werden müssen, so sind die wirtschaftlichen Schäden zu ersetzen. Das deutsche Vorbild mit einem Direktzuschuss von 75 Prozent des November-Umsatzes 2019 ist das Mindestmaß - dieser Zuschuss muss aber rasch und unbürokratisch ausbezahlt werden“, fordert Achleitner notwendige Unterstützungen für besonders betroffene Branchen: „Ich schlage vor, dass die Finanzämter dies automatisiert und ohne Antragserfordernis direkt überweisen, dann wären zumindest die finanziellen Auswirkungen für die vielen kleinen und mittleren Unternehmen verkraftbar.“
Neben der Gesundheit gehöre auch die wirtschaftliche Gesundheit geschützt. Achleitner appelliert aber auch an die Oberösterreicher: „Jetzt feiern produziert Arbeitslosigkeit, gefährdet nicht nur die Gesundheit, sondern auch Unternehmen. Die aktuelle Situation erfordert abermals den oberösterreichischen Zusammenhalt, der uns erfolgreich durch diese Krise bringen wird. Ich bitte um die Unterstützung jeder und jedes Einzelnen.“
Upper Austria Ladies: Auch Turnierdirektorin appelliert
Einen Tag vor Bekanntgabe neuer Corona-Beschränkungen durch die Bundesregierung wendet sich auch die Turnierdirektorin des Upper Austria Ladies Linz, Sandra Reichel, mit einem dringenden Appell an die Politik: „Angesichts der aktuellen Zahlen an Neuansteckungen und tatsächlichen Corona-Erkrankungen sind Verschärfungen zur Eindämmung der Krankheit verständlich. Es ist jedoch mehrfach bewiesen, dass unter Einhaltung eines strengen Präventionskonzeptes Sportveranstaltungen sicher durchgeführt werden können. Gesundheitsschutz steht bei uns an erster Stelle. Bei dem von uns organisierten ATP-Turnier in Hamburg im September waren im gesamten Turnierverlauf insgesamt 17.000 Personen auf dem Turniergelände anwesend; Zuschauer, Mitarbeiter und Offizielle zusammengerechnet. Es ist kein einziger positiver Corona-Fall aufgetreten. Das Upper Austria Ladies Linz, das vom 7. bis 15. November stattfindet, kann mit seinem Konzept vorbildhaft für die gesamte Branche stehen. Ich rufe deshalb die verantwortlichen Regierungsstellen mit Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler und Gesundheitsminister Rudolf Anschober auf, die von uns eingeleiteten Maßnahmen bei der Entscheidung möglicher Einschränkungen von Veranstaltungen zu berücksichtigen.“
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