UHS Linz: Trotz Corona an die Schule von morgen denken
LINZ. Die aktuelle Lage in den Schulen verrät viel darüber, was ein funktionierendes Schulsystem für die Zukunft brauche, sagt die Union Höherer Schüler (UHS) Linz. Dazu gehören für sie der Umgang mit digitalen Medien, aber auch eine Verbesserung der neuen Oberstufe.
„In den letzten Monaten hat sich wieder besonders gezeigt, dass Digitalisierung an den Schulen nach wie vor ein Fremdwort ist“, sagt Felix Ehrenbrandtner, Obmann der UHS Ortsgruppe Linz. So sei die Infrastruktur nicht immer ausreichend. Auch vielen Lehrern würden nach beinahe 300 Tagen Fernunterricht grundlegende Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien fehlen. „Nicht nur in Extremfällen wie Covid-19 hat sich die fortschreitende Digitalisierung als hilfreich erwiesen. Immerhin sollen wir Schülerinnen und Schüler ausreichend auf das Berufsleben vorbereitet sein“, führt Christopher Brandstätter, Geschäftsführer der UHS Ortsgruppe Linz aus. Er fordert, dass alle Lehrer eine Grundbildung zu digitalen Medien erhalten müssen.
Pandemie lässt manches unberücksichtigt
Weitere Probleme, die sich durch die Krise zeigen, sind laut der UHS die Willkür von Lehrkräften, eine mangelnde Maturavorbereitung und dass bestimmte Bildungsbereiche aufgrund der Pandemie derzeit unberücksichtigt bleiben. „Corona stellt jeden von uns immer wieder vor neue Herausforderungen, mit denen man sich tagtäglich auseinandersetzen muss. Trotzdem darf man in dieser Zeit nicht auf andere Bereiche, welche Verbesserungspotential aufweisen - wie auch zum Beispiel die NOST (=neue Oberstufe, Anm.) - vergessen, sondern muss weiterhin daran arbeiten diese zu verbessern“, sagt Anna Bart vom Leitungsteam.
Handlungsbedarf sieht die UHS Linz auch für die Matura 2021, für die es einen offiziellen Fahrplan des Bildungsministeriums brauche, und bei den Arbeitsaufträgen, welche die Schüler zu erledigen haben. Schüler hätten keinen Einfluss darauf, ob Lehrkräfte tatsächlich unterrichten oder den Zeitaufwand der Arbeitsaufträge an die Wochenstundenzahl anpassen. Dies werde auch in den wenigsten Fällen kontrolliert. Obwohl vieles bereits besser funktioniere als in der ersten Phase des Fernunterrichts, gebe es nach wie vor Verbesserungspotential, meinen die Schülervertreter.
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