Bestnote von Oberösterreichs Fahrgästen für Zugpersonal
OÖ. Oberösterreichs Fahrgäste honorieren es, dass die Bahnen während der Covid-19-Pandemie ihr Angebot weitgehend aufrechterhalten, wie der jüngste VCÖ-Bahntest zeigt. Verbesserungsbedarf sehen Oberösterreichs Fahrgäste vor allem bei den Anschlussverbindungen und bei den Öffi-Verbindungen zu den Bahnhöfen. Insgesamt stellen sie den Bahnen ein gutes Zeugnis aus, besonders gut wird das Zugpersonal bewertet.
„Die Bahnen hatten heuer deutlich weniger Fahrgäste, aber diese honorierten es, dass das Angebot weitgehend aufrechterhalten wurde. Dem Zugpersonal danken die Fahrgäste mit Bestnoten“, fasst VCÖ-Experte Michael Schwendinger die Ergebnisse des VCÖ-Bahntest zusammen. 51 Prozent von Oberösterreichs Fahrgästen geben dem Zugpersonal die Bestnote 1, insgesamt gibt's für Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft die Durchschnittsnote 1,5.
Verbesserungsbedarf sehen Fahrgäste vor allem bei den Anschlussverbindungen und der Abstimmung der Bahn mit den regionalen Bussen. Hier sagten beim VCÖ-Bahntest 32 Prozent der Fahrgäste aus Oberösterreich, dass es zu Verschlechterungen im Vergleich zum Vorjahr gekommen sei. Auch die Verbindungsqualität für Mobiltelefon und Internet sei noch deutlich zu verbessern, 30 Prozent der Fahrgäste ist damit unzufrieden.
Guter Komfort dank viel Platz und Sitzplatzgarantie
Auch der Komfort der Bahnfahrt wird heuer mit 1,7 gut bewertet. „Derzeit gibt es in den Zügen viel Platz und eine Sitzplatzgarantie. Eine Lehre aus der Covid-19-Pandemie sollte sein, dass auch künftig Stoßzeiten vermieden werden, etwa durch häufigere Verbindungen, aber durch flexiblere Arbeitszeiten und beispielsweise gestaffelte Schulbeginnzeiten“, betont VCÖ-Experte Schwendinger. Das Bild von überfüllten Zügen trägt auch zum Umstieg auf das Auto bei. Beim VCÖ-Bahntest gaben ein Drittel der Fahrgäste an, zumindest manchmal mit dem Auto statt mit der Bahn zu fahren. 44 Prozent davon gab als Grund Angst vor Ansteckung an. 45 Prozent nannten als Grund, dass durch weniger Staus sich die Fahrzeit mit dem Auto verringert hat.
Umgekehrt gaben beim VCÖ-Bahntest auch 48 Prozent der oberösterreichischen Fahrgäste an, einzelne Strecken, die sie in früheren Jahren mit dem Auto gefahren sind, heute mit der Bahn zu fahren. Hier wurden Verbesserungen vor der Coronakrise, wie die Verringerung der Fahrzeit und häufigere Bahnverbindungen am häufigsten genannt. Aber 45 Prozent jener, die nun häufiger mit der Bahn fahren, nannten auch als Grund für den Umstieg vom Auto auf die Bahn, dass es mehr freie Sitzplätze gibt.
Bessere Anschlussverbindungen gewünscht
Die Fahrgäste wurden auch gefragt, was sie motivieren würde, mehr Fahrten mit der Bahn statt mit dem Auto zurückzulegen. 45 Prozent gaben an, sie würden häufiger mit der Bahn statt mit dem Auto fahren, wenn die Gesamtreisezeit durch verbesserte Anschlussverbindungen reduziert werden würde, 40 Prozent sagten, dass häufigere Bahnverbindungen ein Grund wären, weniger mit dem Auto zu fahren. Für 39 Prozent wären bessre öffentliche Verkehrsverbindungen zum Bahnhof ein Grund, öfters Autofahrten auf die Bahn zu verlagern. Auch hier waren Mehrfachnennungen möglich.
Jeder elfte Fahrgast hat heuer oder im Vorjahr eine Urlaubsreise mit dem Nachzug gemacht, ein weiteres Viertel ist tagsüber mit der Bahn auf Urlaub gefahren. „Die Anzahl der Nachtzugverbindungen ist in Europa weiter auszubauen. Das nächstjährige europäische Jahr der Schiene ist ein guter Anlass, die Zahl der grenzüberschreitenden Bahnverbindungen deutlich zu verbessern“, betont VCÖ-Experte Schwendinger.
Erfreulich für die Entlastung der Straßen und für den Klimaschutz: Jeder vierte Fahrgast möchte künftig häufiger mit der Bahn fahren.
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