Radlobby fordert Radverkehrs-Check bei der Neuen Donaubrücke
LINZ. Wie berichtet wurde am Donnerstag, 4. März der zweite und letzte Brückenbogen der Neuen Donaubrücke eingeschwommen. Da es auf der Brücke auch einen Radweg geben soll, fordert die Radlobby Linz nun eine Vorabprüfung durch Fachplaner.
Die Neue Linzer Donaubrücke nimmt derzeit Gestalt an und soll im Herbst 2021 fertiggestellt sein. Die Radlobby Linz spricht von „einer sehr wichtigen Verbindung über die Donau für den Radverkehr“. Die vorgesehenen Radwege seien erfreulich großzügig dimensioniert und baulich von Fußgängern und motorisiertem Verkehr getrennt. Die Errichtung eines schönen und fotogenen Radweges auf einer Brücke schütze aber nicht vor Fehplanungen, warnt die Radlobby. Kritische Punkte seien etwa die Zu- und Abfahrten beziehungsweise die Anbindung an die bestehenden Radwege. So müssten Radfahrende zukünftig bei Überfahrt in die Hafenstraße zwei Ampeln mit kombinierten Geh- und Radwegen überqueren. Das sei zeitraubend. Für Radfahrer auf und im Anschlussbereich der Neuen Donaubrücke sei es daher wichtig, übersichtliche und zügig zu befahrene Lösungen umzusetzen. Vorgaben für Radhauptstrecken dürfen nicht missachtet werden, wie das bereits rund um die Voest-Brücke geschehen sei.
Vorabprüfung soll nachträgliche Kosten vermeiden
Laut Radlobby Linz soll eine externe, unabhängige Fachplanung mit der Vorabprüfung der Radinfrastruktur bei der Neuen Donaubrücke beauftragt werden. Diese soll einen Radverkehrs-Check durchführen und dabei unter anderem auf Kriterien wie die Erreichbarkeit weiterführender Radwege, Sichtverhältnisse, aber auch auf potentielle Konflikte mit Fußgängern und Querungen der Radwege mit der zukünftigen Straßenbahn achten. Eine vorausschauende Planung helfe, mögliche Folgekosten und Frustration zu vermeiden.
Naturfreundeweg soll Fairnesszone mit Bodenmarkierungen bekommen
Darüber hinaus müssten bereits im Vorhinein alle möglichen Gefahren- und Schwachstellen bereinigt werden. Das zeige das Beispiel Nibelungenbrücke mit der Gefahrenstelle Donautor, einem fehlenden Radweg im Bereich des Ars Electronica Center. Eine gute Lösung sei hingegen bei dem kombinierten Geh- und Radweg (Naturfreundeweg „am Damm“, Anm.) auf der Urfahraner Seite zwischen Autobahnbrücken und der Neuen Donaubrücke in Linz gefunden worden. Dieses Verbindungsstück sei auch nach dem Ende der Baustelle für Radfahrer wichtig. Dabei handle es sich um eine direkte Verbindung von Osten zu den Radwegen über die neue Eisenbahnbrücke sowie Richtung Linzer Straße. Konkret empfiehlt die Radlobby am Naturfreundeweg zwischen den beiden Brücken eine explizite Fairnesszone mit Bodenmarkierungen. Fußgänger sollen hier Vorrang haben. Der Naturfreundeweg nach der Autobahnbrücke Richtung Osten/Pleschinger See soll hingegen weiterhin als reiner Fußgängerweg bestehen bleiben.
Die Radlobby Linz rechnet im Bereich der Donaubrücken mit hunderttausenden Radfahrten innerhalb eines Jahres. Die jährlich steigende Zahl der Radfahrer an den Zählstellen der Nibelungenbrücke zeige die Notwendigkeit einer entsprechenden Radinfrastruktur.
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