Neugestaltung Linzerie: "Es war eine Herausforderung"
LINZ. Die in den vergangenen zwei Jahren wurde die Arkade zur Linzerie umgestaltet (mehr zur Eröffnung unter www.tips.at/n/534363). Auch beim Gebäude selbst hat sich dabei einiges getan. Tips hat mit Architekt Franz Plötzl über den Umbau gesprochen.
Tips: Was war bei der neuen Linzerie besonders wichtig?
Franz Plötzl: Die Arkade hat eine gewisse Geschichte hinter sich. Die gibt es ja schon fast 30 Jahre und ist im städtebaulichen Kontext in Linz so ziemlich das erste Geviert gewesen, die städtebaulichen Verbindungsachsen aufgenommen hat. Das war schon ein großer Teil, an dem wir uns jetzt orientiert haben. Wir haben diese Achsen aufgenommen und verbessert und optimiert.
Tips: Was bedeutet das konkret?
Franz Plötzl: Da gehört zum Beispiel die neue Herrenstraßenverbindung dazu. Wir haben da noch ein Stück weitergedacht, dass man vielleicht auch die Verbindung in die Promenadengalerien forciert. Das wird vielleicht auch in einem weiteren Schritt gemacht. Das um und auf, der Drehpunkt, ist der zentrale Platz. Von dem geht dann alles aus.
Tips: Was hat sich da getan?
Franz Plötzl: Das Credo war, dass man Räume und Plätze ineinanderfließen lässt. Dieser Platz wirkt jetzt, wenn man es vielleicht sogar ein bisschen übertrieben formuliert, doppelt so groß wie früher. Wir haben da alle Stützen rausgeräumt, die Kuppel demoliert und eine neue, recht interessante Freiformfläche reingebaut. Da muss man schon weit fahren, dass man so was in die Richtung wo anders sieht.
Tips: Wie groß war da die bauliche Herausforderung?
Franz Plötzl: Es ist nicht einfach gewesen. Im zentralen Bereich ist nicht viel übrig geblieben vom Haus. Da ist wirklich alles entkernt worden. Von circa sechs Stützen, die tragend waren, ist eine übrig geblieben. Die ist aber auch nur mehr im Erdgeschoss und alles andere schwebt im Raum. Das war natürlich statisch konstruktiv eine Herausforderung – vor allem in Kombination mit der Geometrie der Kuppel, die so zu sagen so was wie ein Unikat ist.
Tips: Aber an der Grundstruktur hat sich nichts verändert oder?
Franz Plötzl: Das alte Einkaufszentrum hat eher lineare Malls gehabt und einen großen Platz - wobei er aber abgerückt und eigentlich nicht so groß war. Wir haben jetzt umgestellt auf eine Mall, die Platz-orientiert ist – das heißt, man kommt zum Beispiel bei der Landstraße herein und hat gleich mal einen Platz mit einer kleineren Kreuzkuppel, die aber gar nicht so klein ist. Dann geht man ein Stück weiter und dort erfährt man dann, wenn man nach oben und unten schaut, schon, dass räumlich der Ort total anders ist als früher. Da macht der Platz dann auf.
Dadurch hat sich dann auch entwickelt, dass man den Sparkassen-Platz (jetzt Linzerie Garten), also die Freifläche, mit einzubeziehen. Dass man die Fassade vom zentralen Platz nach außen zum Sparkassenplatz rückt, um eben dort einen wesentlich großzügigeren Raumeindruck zu erhalten und das kombiniert mit der innerstädtischen Funktion, Gastronomie und Erlebnis. Das sind die wichtigen Dinge. Das geht auch weiter in den Ast der Spittelwiese und der Promenade. So haben wir versucht, diese städtebaulichen Achsen entsprechend aufzuwerten.
Tips: Inwiefern spielen auch Farben eine Rolle bei dem neuen Konzept?
Franz Plötzl: Wir sind Freunde der hellen Farben und der hellen Räume vor allem. Das Tageslicht ist ganz wichtig. Das kombiniert mit hellen Farben, macht eine gewisse Freundlichkeit. Die anderen Dinge, das Leben selbst, das sich nicht nur in den hellen Farben sich widerspiegelt, das machen dann die Mieter. Das bringt überall einen individuellen Touch hinein und dadurch das Leben. Das heißt, wir stellen so zu sagen, den Rahmen zu Verfügung, in dem sich dann das Leben abspielt.
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