„OÖ Menschenrechtspreis 2020“ an Schwester Tarcisia Valtingoier
LINZ. Schwester Tarcisia Valtingoier wurde mit einem von drei OÖ Menschenrechtspreisen 2020 ausgezeichnet. Die heutige Wienerin setzte sich 20 Jahre lang in Oberösterreich für die Obdachlosenhilfe ein. Durch ihren Einsatz und ihre Taten wurde die Lebenssituation für viele Menschen in Linz erheblich verbessert.
„Für meine Arbeit bei den obdachlosen Menschen bin ich sehr dankbar. Ich konnte diesen Menschen nicht nur viel geben, sondern ich habe von ihnen auch viel gelernt. Zum Beispiel wie wenig man braucht, um überleben zu können, und wie groß die Dankbarkeit oft für kleine Dinge ist, die wir als selbstverständlich nehmen. Meine Tätigkeit in Oberösterreich erfüllte mich mit großer Freude. Ich habe die Menschen von diesem Land schätzen und lieben gelernt und die Atmosphäre in Oberösterreich war für mich immer eine sehr gute und angenehme“, freut sich Schwester Tarcisia Valtingoier über die Auszeichnung.
Von 1999 bis 2018 leitete sie das „Vinzenzstüberl“, eine Ausspeisung für Menschen mit geringem Einkommen im KH der Barmherzigen Schwestern. Zudem rief Schwester Tarcisia das Projekt „Help Mobil“ ins Leben. Ein gemeinsames Angebot der Caritas, des Arbeiter-Samariterbundes, der Kongregation der Barmherzigen Schwestern Linz, des Lazarus-Ordens Hilfsdienstes und des Roten Kreuzes. Es stellt zwei Mal pro Woche an verschiedenen Standorten in Linz die medizinische Versorgung von Obdachlosen und von Menschen ohne Krankenversicherung sicher.
Das sogenannte „Krankenzimmer“ der Caritas für Menschen in Not wurde ebenfalls unter der Beteiligung von Schwester Tarcisia gegründet. Wohnungslosen Menschen, die nach einem stationären Krankenhausaufenthalt entlassen werden, stehen seitdem Plätze der Kurzzeitunterbringung für die medizinische Nachsorge zur Verfügung. Ein weiterer Schwerpunkt von Schwester Tarcisia war die Winternotversorgung für Armutsmigranten.
Verleihung im Linzer Landhaus
Traditionell verleiht das Land Oberösterreich seinen Menschenrechtspreis rund um den 10. Dezember, dem Jahrestag der Proklamation der Allgemeinen Menschenrechte durch die Vereinten Nationen. Corona-bedingt wurde die Verleihung nun im Linzer Landhaus nachgeholt.
„Der OÖ Menschenrechtspreis würdigt besonders herausragende Dienste um die Wahrung und Durchsetzung von Menschenrechten. Die heurigen Preisträgerinnen und Preisträger haben gerade auch in der Corona-Krise besondere Hilfeleistung, Solidarität und Verantwortung bewiesen. Sie erfüllen den Grundrechtskatalog der Vereinten Nationen mit Leben, in dem sie sich für ihre Mitmenschen engagieren und einsetzen. Genau dieser große Zusammenhalt und unermüdliche Einsatz vieler Landsleute sorgen dafür, dass wir diese Krise so gut bewältigen können“, bedankt sich Landeshauptmann Thomas Stelzer für das große Engagement.
„Menschenrechtsarbeit kann wie kaum eine andere Arbeit Mut machen und sie kann im besten Fall auch Schule machen. Menschenrechtsarbeit ist mitunter mühsam und zermürbend, aber sie macht unser aller Leben lebenswerter. Die heutigen Preisträgerinnen und Preisträger leisten mit ihrer Arbeit einen sehr großen Beitrag zu den Menschenrechten und dafür möchte ich im Namen vieler herzlich danken“, so die Botschafterin Elisabeth Tichy-Fisslberger, Ständige Vertreterin Österreichs beim UN-Menschenrechtsrat in Genf in ihrer digital übertragenen Festrede.
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