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„Lebensqualität Bauernhof“: neue Beratungsstelle in der Landwirtschaftskammer OÖ

Tips Jugendredaktion, Magdalena Hronek, 23.09.2021 12:00

OÖ. Mit Jänner 2022 startet eine neue Anlaufstelle der Landwirtschaftskammer OÖ zur Beratung für Probleme, Fragen und Herausforderungen am bäuerlichen Betrieb.

v.l. Heidemarie Deubl-Krenmayr, Projektleiterin in der LK OÖ, Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger und LK-Präsidentin Michaela Langer-Weninger (Foto: LK OÖ)

„Die Beratungsstelle für mehr Lebensqualität am Lebens- und Arbeitsplatz Bauernhof, die in der Landwirtschaftskammer OÖ eingerichtet und gemeinsam mit dem Land OÖ realisiert wird, richtet sich insbesondere an bäuerliche Familien in schwierigen und konfliktreichen Lebenssituationen. Diese neue Erstberatungsstelle ermöglicht in Ausnahmesituationen allen Beteiligten einen Blick nach vorne und soll abseits der betrieblichen und fachlichen Beratung stattfinden“, erläutert Landwirtschaftskammerpräsidentin Michaela Langer-Weninger. Die Beratungsstelle kann ab 1. Jänner 2022 unter 050/69021800 oder per Mail unter lebensqualitaet@lk-ooe.at erreicht werden.

Beratung bei Problemen und Sorgen

Mit der neuen Beratungsstelle soll das bäuerliche Sorgentelefon ergänzt werden. Dieses dient seit über zehn Jahren als erste Anlaufstelle bei Problemen und Sorgen. Insgesamt gab es seit Bestehen des Sorgentelefons über 7.000 psychosoziale Beratungen. Die meisten Anrufenden kommen mit fast 35 Prozent aus Oberösterreich. “Diese Zahlen sprechen für sich und wir sind uns dieser Verantwortung als Landwirtschaftskammer bewusst. Daher setzen wir mit der neuen Beratungsstelle, „Lebensqualität Bauernhof“ ein Zeichen, um die Beratung vor Ort zu verstärken“, so Langer-Weninger. 

Die häufigsten Themen sind Generationenkonflikte und Herausforderungen bei der Hofübergabe, die weit über das Betriebliche hinausgehen, sowie das allgemeine Zusammenleben am Hof. Darüber hinaus sind betriebliche Herausforderungen, vor allem die Arbeitsüberlastung, massive Themen. Auch die Themen Sucht und Gewalt werden auf den Höfen zunehmend häufiger aufgeworfen.

Zusammenarbeit mit bestehenden Beratungsstellen

Mit der neuen Erstanlaufstelle soll keine Konkurrenz zu bestehenden Beratungsinstitutionen, sondern eine koordinierende Stelle aufgebaut werden. „Für viele Bauern ist eben die Landwirtschaftskammer bei vielen Themen die erste Anlaufstelle. Durch die Installation der neuen Beratungsstelle können konflikt- und emotionsreiche Erstkontakte gut und fachlich richtig bewältigt werden und die Anrufer können an die richtigen weiterführenden Beratungseinrichtungen weitervermittelt werden“, so die Heidemarie Deubl-Krenmayr, Projektleiterin in der Landwirtschaftskammer OÖ.

„Zukunft Landwirtschaft 2030“

„Das Thema Lebens- und Arbeitsplatz Bauernhof ist der zentrale Angelpunkt der Strategie 'Zukunft Landwirtschaft 2030', die im Herbst 2020 präsentiert wurde. In unseren Familienbetrieben sind betrieblichen Abläufe eng mit den persönlichen Beziehungen verknüpft. Das kann eine Stärke sein, ist aber auch oft herausfordernd. Bäuerinnen und Bauern müssen lernen, über ihre eigenen Bedürfnisse zu reden. Das ist auch die Grundlage für eine erfolgreiche Hofübernahme. Wir können nur dann eine starke Landwirtschaft für unser Land erhalten, wenn die Jungen die Betriebe übernehmen wollen und entsprechend passende Lebensbedingungen für sich vorfinden“, betont Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. Konkrete Zielsetzungen von „Zukunft Landwirtschaft 2030“ sind Bürokratieabbau, Existenzsicherung, Beratungs- und Weiterbildungsangebote, Kooperationen, Dialog und auch eine aktivere Öffentlichkeitsarbeit.


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