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Linz wächst langsamer - Geburtenbilanz fällt negativ aus

Anna Stadler, 16.12.2021 07:13

LINZ. Jahrelang ist Linz stark gewachsen, nun hat sich die Bevölkerungsentwicklung eingependelt. Das erste mal seit Jahren fällt die Geburtenbilanz - coronabedingt - jedoch wieder negativ aus.

Die Geburtenrate fällt erstmals seit Jahren negativ aus. (Foto: Zurijeta/Shutterstock.com)
Die Geburtenrate fällt erstmals seit Jahren negativ aus. (Foto: Zurijeta/Shutterstock.com)

 Ein Blick auf die Statistik der vergangenen sieben Jahre zeigt, dass die Zahl der Hauptwohnsitze seit 2013 von 194.374 auf die nunmehrigen 208.966 ge-stiegen ist. Das bedeutet ein Plus von mehr als 14.000 EinwohnerInnen, was eine Größenordnung wie die EinwohnerInnenzahl der Städte Eferding, Gries-kirchen und Bad Leonfelden zusammen ausmacht. Dieser „Boom“ verringerte sich deutlich. Die jüngste Statistik der Stadtforschung Linz weist exakt 208.966 Hauptwohnsitz-Linzer aus. „Es werden 828 Personen mehr in Linz wohnen mit einem Hauptwohnsitz als noch zu Jahresbeginn“, so Bürgermeister Klaus Luger.

Mobilität steigt nach Corona wieder

In den ersten 11 Monaten wurden 1.861 Geburten verzeichnet. Das ist der niedrigste Wert seit 2013. Dem gegenüber stehen 1.932 Sterbefälle – coronabedingt relativ viele. „Die Geburtenbilanz wird negativ sein.“ Die Mobilität stieg nach einem deutlich merkbaren Einbruch 2020 heuer wieder an. Bisher 13.768 Zuzügen im Jahr 2021 stehen 12.526 Wegzüge gegenüber. 2020 standen 12.831 Zuzüge 12.608 Wegzügen gegenüber.

Beziehungen als Haupt-Umzugsgrund

„Ein Teil der wegziehenden ist Mittelstand mit oberem Mittelstands Einkommen und guter Ausbildung, die sich ein Einfamilienhaus im Grünen wünschen. Aus finanziellen Gründen ist das jedoch nur für ein kleines Segment der Stadtgesellschaft machbar“, so der Bürgermeister. Die neuen Stadtbewohner die Linz gewinnt sind vor allem Junge, zum Beispiel aus dem westlichen Niederösterreich. „Sie werden vom Pendler zum Stadtbewohner. Zwei Drittel der Wanderungsbewegungen sind jedoch im persönlichen Bereich - sie ziehen wegen eines anderen Menschen nach Linz, ober bei Trennung von Linz weg.“

FPÖ: „Wir brauchen im Zuwanderungsbereich ein umfassendes Konzept“

Der Anteil der österreichischen Staatsbürger ist in Linz von 88 Prozent (2002) auf 75 Prozent (2020) gesunken. Parallel dazu hat sich der Ausländeranteil von zwölf Prozent (2002) auf 25 Prozent (2020) mehr als verdoppelt. Vor allem der Anteil von Ausländern aus Nicht-EU-Staaten ist gegenüber 2002 von einem Prozent (1.814) auf nunmehr zehn Prozent (20.995) dramatisch gestiegen. Dieses Wachstum ist mit vielen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen verbunden. „Wir brauchen im Zuwanderungsbereich endlich ein umfassendes Konzept, das eine langfristige Planung ermöglicht, aber auch ein Umdenken einleitet. Ein Bevölkerungswachstum muss unbedingt von parallellaufenden Maßnahmen begleitet werden. Man muss mehr Wohnungen, mehr Kindergärten und Schulen bauen, sowie mehr Geld für Sozialleistungen ausgeben. Für eine finanziell angeschlagene Stadt wie Linz ist das alles andere als eine leichte Aufgabe. Daher wäre es auch notwendig gewisse Sozialleistungen wie zum Beispiel Aktivpass zu reformieren, damit diese nicht als Anziehungsmagnet für weitere Zuwanderung nach Linz dienen. “, so der freiheitliche Fraktionsobmann Wolfgang Grabmayr.


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