Im Roboterlabor der ungewöhnlichen Denkansätze
LINZ. Johannes Braumann ist seit 1. Februar Universitätsprofessor für Creative Robotics. In seinem Labor treffen Technologie, Kreativität, Kunst und Industrie aufeinander.
Wer von Robotern spricht, hat Maschinen und Greifarme vor Augen, die Assistenzarbeiten in Fertigungshallen erledigen. An Kreativität wird man in diesem Zusammenhang kaum denken. Und dennoch ist genau das möglich, wie ein Labor an der Kunstuniversität Linz beweist. Johannes Braumann (36) leitet es, seit Anfang Februar ist er Professor für Creative Robotics am Institut für Raum und Design.
Roboter sind für ihn, wie er sagt, eine Schnittstelle der digitalen und der analogen Welt. Der Forschungsschwerpunkt liegt in der Mensch-Maschine-Zusammenarbeit, die Forscher entwickeln Möglichkeiten, wie man Roboter intuitiv steuern kann, sie haben ein Auge auf neue Technologien aus den Bereichen Virtual und Augmented Realilty. Sie suchen für existierende Robotik-Lösungen neue Anwendungen.
Die Projekte zeigen, dass der Fantasie dabei kaum Grenzen gesetzt sind. „Print a Drink“ vereint Methoden aus Robotik, Life Science und Design, um ein neues Feld des 3D-Drucks zu erschließen. Verwendet wird ein Industrieroboter, um Mikroliter-Tropfen Flüssigkeit in ein Cocktailglas zu spritzen. Das Labor arbeitete außerdem mit der Sattlerei Niedersüß, ergänzt also durch Roboterlösungen das traditionelle Handwerk und konnte es damit auch verfeinern. Recht populär wurde ein Roboterhund namens Spot, der im Labor fertiggestellt wurde, und am Linzer Eiszauber kürzlich zu Wolfgang Ambros „Die Blume aus dem Gemeindebau“ tanzte.
Kreativ, das ist eben, wie Braumann sagt, „um die Ecke denken“, neue Lösungen finden. Und das kann man eben auch mit Robotern.
Rektorin Brigitte Hütter gratuliert zur unbefristeten Professur. „Damit gelingt es, die hervorragende Arbeit der vergangenen Jahre langfristig weiterzuführen.“
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