Internationaler Frauentag (8. März): Demozug marschierte durch Linz
LINZ. „Wir sind viele, wir sind wild, wie scheißen auf das Rollenbild!“, „Man tötet nicht aus Liebe, stoppt Femizide“, „Jedes Mädchen, jede Frau, gegen den Sozialabbau“ - Mit lauten Parolen machte das Bündnis Do It Yourself: Frauentag Linz gemeinsam mit Unterstützern anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März auf die immer noch währende Ungleichbehandlung von Frauen aufmerksam. Die Demo zog vom Musiktheater über die Landstraße zum Landhaus.
„Zwei Jahre Corona-Krise machten für alle deutlich, was Frauen schon längst wissen: Wir halten den Laden am Laufen, ob als Beschäftigte im Handel oder im Gesundheitswesen, ob als Mutter oder pflegende Angehörige. Gleichzeitig haben Arbeitslosigkeit, Einkommensverlust und Belastung durch Homeschooling Frauen ungemein härter getroffen und die Welle der häuslichen Gewalt und Femizide bleibt ungebrochen“, sagt Demo-Moderatorin und Physikerin Margherita Matzer.
System beutet Frauen aus
Unterstützt seien aber andere geworden: 42 Milliarden bekamen Unternehmen und Konzerne, während das Gewaltschutz-Budget nur zehn Prozent von dem beträgt, was laut Experten nötig wäre. Jan Millonig, Aktivist der Sozialistischen LinksPartei und aktiv bei der sozialistisch-feministischen Initiative ROSA stellt fest: „Löhne und Arbeitsbedingungen in den „Frauenbranchen“ verschlechtern sich weiter und nennenswerte Investitionen in Gesundheitsversorgung und Kinderbetreuung bleiben aus, weil dieses System auf der Ausbeutung von Frauen aufgebaut ist. Dazu zählen etwa unbezahlte Hausarbeit und die Pflege Angehöriger, ohne die der Staat nicht in der aktuellen Form funktionieren könnte“.
Politische Forderungen
Wie in den Vorjahren haben die Aktivisten zehn politische Forderungen zum Internationalen Frauentag aufgestellt. Darunter sind etwa jährlich mindestens 228 Millionen Euro für Gewaltschutz wie ein flächendeckender Ausbau von Frauenhäusern, Beratungsstellen und Kinderbetreuungseinrichtungen, Wohnraum für Geflüchtete und Wohnungslose sowie die Ausfinanzierung von Gesundheit, Pflege, Soziales und Bildung.
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