Riesiger Rucksack in Linz: Last auf Jugend wiegt schwer
LINZ. Zum Tag der Gesundheit (7. April) macht SOS-Kinderdorf mit einem überdimensionalen Rucksack am Martin-Luther-Platz darauf aufmerksam, dass Kinder und Jugendliche an der anhaltenden Krisensituation psychisch schwer zu schleppen haben.
Angststörungen, Überforderung und Zukunftsängste – der Rucksack junger Menschen wiegt schwer. „In einer Zeit, in der Sicherheit und Stabilität so wichtig wären für ein gesundes Heranwachsen, plagen Kinder und Jugendliche viele Sorgen und jetzt auch noch der Krieg“, sagt Gerhard Pohl, Leiter von SOS-Kinderdorf in OÖ.
Die Telefone bei Rat auf Draht, der von SOS-Kinderdorf betriebenen Notrufnummer, stehen seit Beginn der Coronakrise nicht mehr still. Alarmierend sei aber nicht nur die Anzahl der Hilferufe, sondern auch die Themen. Waren es vor der Pandemie schlechte Noten, Liebeskummer oder etwa die erste Reise ohne Eltern, über die sie sprechen wollten, sind es heute völlige Orientierungslosigkeit, Angst, Stress mit dem Job und Sorgen rund um den Ukraine-Krieg. Die Überforderung in der Schule etwa ist im Vergleich zu 2019 um +278 Prozent gestiegen, Schlafstörungen um +262 Prozent.
„Kindern und Jugendlichen wurde in den vergangenen zwei Jahren viel abverlangt. Sie mussten sich isolieren, statt sich auszuprobieren. Anstatt neuer Wege gab es Chaos. Als Gesellschaft ist es unsere Pflicht, den schweren Rucksack der Jungen mitzutragen und ihnen Perspektiven zu geben“, fordert der SOS-Kinderdorfleiter.
Mitmach-Initiative
SOS-Kinderdorf lädt Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein, ein Foto mit dem Riesen-Rucksack zu machen und unter #jugendvonheute zu posten. „Macht mit und gebt ein wirkungsvolles Zeichen, um zu zeigen, dass gemeinsam an einer guten und gesunden Zukunft gearbeitet werden muss“, ermutigt Pohl.
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