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LINZ. Der Linzer Hauptbahnhof und seine Umgebung waren in der vergangenen Zeit immer wieder in den Schlagzeilen. Tips war nun bei einem Lokalaugenschein vor Ort und hat dabei hinter die Kulissen der Bahnhofs-Security geblickt.

180 Kameras halten das Geschehen fest. (Foto: Tips/Stadler)
photo_library 180 Kameras halten das Geschehen fest. (Foto: Tips/Stadler)

Am Linzer Hauptbahnhof herrscht geschäftiges Treiben. Beim sogenannten „Kärntner Auge“ ist ein Becher Kaffee auf den Boden gefallen, eine große Lache Milchkaffe ist mitten vor dem Eingang – es riecht nach Kaffee, der Fleck wirkt frisch. Die Reisenden, die ein und aus gehen, machen einen großen Bogen darum. Ein Security-Mitarbeiter bemerkt die Pfütze und meldet sie. Weitere Reisende gehen ein und aus. Nicht einmal zehn Minuten später kommt eine Reinigungskraft. Effizient beseitigt sie den Fleck, ohne dass die Ein- und Ausgehenden sie groß beachten.

Ein Mann kommt von den Bahnsteigen – auf dem Rad und ohne Maske. Die Security-Mitarbeiter stoppen den Radfahrer und bitten ihn, eine Maske aufzusetzen – wie es die Hausordnung vorsieht – und das Rad zu schieben. Der Mann geht das Rad schiebend, mit Maske auf, weiter. Diese und ähnliche Situationen sind Normalität am Linzer Hauptbahnhof. Es sind Kleinigkeiten und doch wichtig für die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl im Bahnhof. Denn: Könnte der Radfahrer ungehindert durch den Bahnhof sausen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Unfall kommt, enorm.

Stille Helden im Hintergrund

Um dies zu verhindern, stehen im Bahnhof Security-Mitarbeiter – insgesamt sind es in Oberösterreich 230 –, die die Situation beobachten. Kommt es zu einer brenzligen Situation im Bahnhof, greifen sie ein. „Deeskalation ist das Thema“, erklärt Josef Petranovic, Leiter der ÖBB Infra Sicherheit für Oberösterreich und Salzburg. „Unsere Waffe ist das Gespräch. Wir versuchen, die stillen Helden im Hintergrund zu sein.“ Mit 40.000 bis 50.000 Fahrgästen täglich ist der Linzer Hauptbahnhof einer der größten Österreichs. „Was da passiert, ist im 0,00 Prozent-Bereich.“

180 Kameras

Generell ist der Linzer Hauptbahnhof auf Sicherheit und Transparenz ausgelegt. Es gibt kaum nicht einsehbare Stellen. Der Hotspot „Kärntner Auge“ wurde bereits baulich entschärft. „Die Maßnahmen haben gewirkt.“ Ein Geländer beim Eingang wurde durch vertikale Stäbe ohne Handlauf ausgetauscht. Diese machen es unmöglich, sich darauf niederzusetzen. Auch gibt es im ganzen Bahnhof verteilt rund 180 Kameras, die das Geschehen aufnehmen. Wenn etwas passiert, werden die Aufnahmen von der ÖBB aufbereitet und das relevante Material der Polizei übergeben – so auch im Fall der mutmaßlichen Vergewaltigung Ende März, die in der Nähe des Bahnhofs geschah. „Die Zusammenarbeit mit der Polizei funktioniert gut.“ Denn: Auch wenn die Tat nicht im Bahnhof passiert, so finden sich doch oft auf dem Videomaterial aus dem Gebäude Hinweise. Die gute Zusammenarbeit lobte auch Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter im Gespräch mit Tips: „Ein Bahnhof ist immer ein Schmelztiegel“, dennoch sei die Sicherheitslage gut, auch wenn das Sicherheitsgefühl dies manchmal nicht widerspiegele.

Bodycams für brenzlige Situationen

Auch sind die Securitys mit Bodycams ausgestattet. „Das ist dieselbe Ausstattung wie bei der Polizei“, so Petranovic. Diese werden aber nur in brenzligen Situationen eingeschaltet. Oft helfe es schon, dass die Personen sich selbst sehen und dass sie aufgenommen werden, um eine Situation zu entschärfen, erzählt der diensthabende Einsatzkoordinator. Sämtliche Meldungen werden an eine Leitstelle abgegeben. Diese erstellt ein tägliches Lagebild. Bei Vorfällen außerhalb des Bahnhofs – zum Beispiel im Park davor – ist die ÖBB nicht zuständig. Doch auch hier beobachten die Securitys die Lage und melden Vorfälle an die Stadt Linz, deren Ordnungsdienst und die Polizei. „Das Hauptcredo ist immer die Sicherheit.“


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