Erste intelligente Ampel in Linz
LINZ. Bei der Michel Reitter Schule (LSZ für Hör- und Sehbildung Kapuzinerstraße) ist die erste Linzer Ampel mit künstlicher Intelligenz in Betrieb gegangen. Damit steht in Linz eine der ersten derartigen Anlagen in Österreich.
„Nach der Installation einer kontaktlosen Ampel in der Landwiedstraße im Bereich der Ramsauerschule setzt Linz damit nun einen weiteren Akzent in Bezug auf smarte und ,denkende‘ Verkehrstechnologie“, sagt der Linzer Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart. Bei der Michel Reitter Schule (LSZ für Hör- und Sehbildung Kapuzinerstraße) ist nun die erste Linzer Ampel mit künstlicher Intelligenz in Betrieb gegangen. Die alten Anlagenteile aus dem Jahr 1985 wurden durch neue High-Tech-Low-Energy- Technologien ersetzt.
Grün ohne Druckknopf
Die künstliche Intelligenz erkennt nach der Anlernphase Verkehrsteilnehmer und klassifiziert diese. Sie erkennt auch, ob Personen an der Kreuzung vorbeigehen oder den Schutzweg tatsächlich überqueren wollen. Dadurch ist es möglich, dass die Anmeldung – zusätzlich zum bisherigen Druckknopfsystem – automatisch erfolgt. Die Fußgänger erhalten also grünes Licht, ohne die Ampel berühren zu müssen.
Verhindern durch Staus
Die Chancen, die in KI-gestützten Systemen liegen, sind beträchtlich: „Nachdem in Linz bisher zirka 85 Prozent der Ampelanlagen intelligent sind, werden die nächsten Schritte sein, insgesamt noch intelligenter und flexibler zu werden und so etwa Staus, die sich spontan durch Unfälle oder auch Baustellen bilden, rascher auflösen zu können, indem sie sich dynamisch an die aktuelle Verkehrslage anpassen“, so Hajart.
Mehr Sicherheit
Auch die Sicherheit steigt mit der neuen Ampel: Die Ampel erfasst, ob nur eine oder mehrere Personen auf ein Grünsignal am Schutzweg warten. Durch virtuelles Geschwindigkeitstracking werden zudem langsame Fußgänger oder größere Gruppen erkannt. Die Grünphasen werden bedarfsgerecht verlängert. „Es freut uns das sich durch die moderne Anlage der Komfort und vor allem die Sicherheit für unsere Schüler verbessert wurde“, sagt Direktorin Irene Mühlbach.
Datenschutz durch lokale Prozesse
Da alle Prozesse innerhalb der Edge-Computing-Aware-AI-Einheit lokal durchgeführt werden, ist ein Höchstmaß an Datenschutz gewährleistet. Die neue High-Tech-Anlage ist so wie die anderen Verkehrslichtsignalanlagen (Ampeln) über das eigene, isoliert aufgebaute Linzer VZL Verkehrstechnik- Datennetzwerk an die Zentrale angebunden. Dabei werden im hochverfügbaren, abgesicherten Datennetzwerk Verkehrsdaten sowie Betriebs- und Statusdaten über Weitbereichsmodems (LWL und Datenleitungen) mit bis zu 1GB/s übertragen und Verkehrsabläufe optimiert.
Die Kosten für das Gerät, das von der Firma Yunex Traffic installiert wurde, betragen 67.500 Euro. „Das Know-how unseres Yunex Serviceteams hat dafür gesorgt, dass die bestehende Anlage für die Stadt Linz mehr als 30 Jahre sicher in Betrieb war“, freut sich Günther Schallmeiner, Siemens-Niederlassungsleiter für Oberösterreich.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden
17.07.2022 16:29
intelligente Ampel
Ich fahre oft auf der Kapuzinerstraße und bin bereits 4x mit dem Auto vor der roten Ampel gestanden, obwohl keine Fußgänger weit und breit zu sehen waren.
Kommentar löschen