Klettern wie ein Steinbock kann jeder, „der sich auf eine Leiter traut“
LINZ. Mitten in der Innenstadt bietet die neue Boulderhalle „Der Steinbock“ in der Kapuzinerstraße auf 1.500 Quadratmetern ein Paradies für Anfänger wie Profis. Anna Fessler und Lena Brandstätter haben sich für Tips an die Wand gewagt.
Der Bouldersport erfreut sich global immer größerer Beliebtheit. Bouldern, das ist Klettern ohne Kletterseil und Klettergurt bis zu einer Höhe, aus der man ohne wesentliches Verletzungsrisiko noch abspringen kann. In Linz kann man diesen Sport in der Boulderhalle „Der Steinbock“ ausprobieren. Derzeit wird das Boulderzentrum weiter ausgebaut.
Boulderfans können in der großzügigen Anlage zwischen sechs Sektoren wählen. Für eine Boulderroute bleiben sechs Wochen Zeit, dann wird umgeschraubt. So bleibt es abwechslungsreich. Kinderrouten sind ebenso verfügbar, ein eigener Kinderbereich wie auch der Trainingsbereich sind im Entstehen.
Besonderheit Kilterboard
Optisch auffallend ist das sogenannte Kilterboard, eine Besonderheit für Boulder-Fortgeschrittene. Der Winkel lässt sich mechanisch verstellen, es kann also sowohl senkrecht als auch mit bis zu 70 Grad Überhang gebouldert werden. Via App kann dann zwischen unzähligen Routen gewählt werden, die entsprechenden Griffe leuchten dann auf.
Sozialer Austausch
Auf viel Freifläche wurde geachtet, denn ungezwungene Kontaktaufnahme zu anderen Boulderern soll einfach möglich sein. Auch unterstützt man sich gegenseitig, bei einem Boulder-Problem etwa geben sich die Sportbegeisterten gegenseitig Tipps. Zum sozialen Austausch sind auch der Bistrobereich und die Vorhalle da, wo ohne Konsumzwang verweilt werden kann. Nächstes Jahr wird es einen Außenbereich geben, der günstig gelegen im Sommer meist im Schatten liegt.
Und für wen eignet sich der Sport? „Es kann jeder bouldern, der sich traut, eine Leiter hinaufzusteigen“, sagt Michelle Heghi, stellvertretende Betriebsleiterin, mit einem Augenzwinkern. Wer dazu Anleitung möchte, kann aus einem umfangreichen Kursangebot wählen. Auch Personaltrainings sind möglich.
Gutes Mentaltraining
Und weil Anna Fessler und Lena Brandstätter von Tips keine Angst vor Leitern haben, wagen sie sich gleich an eine lila Route. Dazu braucht man nur Kletterschuhe und Magnesium in Pulverform, damit die Hände trocken bleiben. Und auch wenn es anfangs etwas Überwindung kostet, ungesichert ein paar Meter in die Höhe zu klettern, stellt sich nach dem erfolgreichen Probieren schnell ein Erfolgserlebnis ein.
Das bestätigen auch Iris und Martina aus Linz: Sie kommen beide regelmäßig zum bouldern in den „Steinbock“. Iris bouldert seit etwa sieben Jahren, abwechselnd mit dem Klettersport. Am Bouldern genießt sie das Unkomplizierte: „Fürs Klettern muss ich mehr Zeit einplanen, man benötigt zudem einen Kletterpartner und Ausrüstung.“ Am Bouldern gefällt ihr, dass neben dem sportlichen Aspekt auch die persönliche Entwicklung vorangetrieben wird. „Beim Bouldern lernt man Geduld, die Frustrationstoleranz erhöht sich – solange man sich nicht selbst überfordert.“ Besonders gefällt ihr auch, dass hier Boulderer die Routen schrauben, keine Kletterer. Martina hat die Eröffnung der Halle als Einstieg in den Sport genutzt, sie hatte vorher keine Berührungspunkte damit. Klettern ist für sie durch den Mehraufwand mit einer größeren Hemmschwelle verbunden.
Fallen will gelernt sein
Einen wichtigen Punkt spricht Martina noch an: Das Fallen sollte man üben. Auch wenn die Angst vor dem Fallen beim Bouldern um ein Vielfaches größer ist als die reale Gefahr, sollte man sich entweder von erfahrenen Boulderern, dem Team des Steinbocks oder im Zuge eines Kurses das Fallen zeigen lassen und dieses üben. Auch das „Abspringen“ sollte geübt werden. Im Selbstversuch funktioniert auch das leichter als gedacht. Fazit: Boulderfans wie Neugierige kommen hier allemal auf ihre Kosten.
Gewinnen
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