
LINZ. Der Jahreswechsel wird gerne ausgelassen gefeiert. Bei viel Feierlaune kann es leider auch vorkommen, dass etwas passiert. Das Rote Kreuz Linz-Stadt und Linz-Süd ist auch zu Silvester im Einsatz, um im Notfall zu helfen - und gibt auch Tipps, was wie man sich selbst und anderen helfen kann.
Böller, Pummerin und knallende Sektkorken: auf die besinnlichste Zeit des Jahres folgt vielerorts die beschwingteste Party im Kalender. Wenn etwas passiert und Hilfe benötigt wird, ist der Rettungsdienst des Roten Kreuzes Linz (Linz-Stadt und Linz-Süd) selbstverständlich zur Stelle.
Raketen, Kracher und Co: „Manöver“ und größere Schäden vermeiden
Wissen, wie man feiert, ist allerdings nicht unwesentlich in der Silvesternacht. Denn Feuerwerkskörper und erhöhter Alkoholkonsum sind zusätzliche Gefahrenquellen. Besonders der richtige Umgang mit Feuerwerkskörpern will gelernt sein.
- Nur zugelassene Produkte sollten verwendet werden.
- Böller haben nichts in Kinderhänden zu suchen.
- Raketen und Co sollten niemals in Innenräumen gezündet werden, ebenso sollte man Fenster, Balkon- und Haustüren schließen.
- Abstand zu halten und sich nicht in Schussrichtung aufzuhalten, ist ebenfalls wichtig.
- „Versagende“ Raketen sollte man keinesfalls sofort aufheben, da es sich um „Zeitzünder“ handeln könnte.
- Nicht in der Hand zünden, besser die Feuerwerkskörper aus einer leeren Flasche oder auf einem Schneehaufen zünden.
„Im Hinblick auf Verletzungen mit Feuerwerkskörpern ist es einfach wichtig, sich an die Gebrauchsanleitungen der selbigen zu halten. Und auch wenn der Start in ein neues Jahr natürlich ein Grund zum Feiern ist, sollte Alkohol jedoch wie immer nur in gewissen Maßen konsumiert werden. Wenn man auch ein wenig auf seine Mitmenschen achtet, dann steht einem sicheren Jahreswechsel nichts im Wege“, rät Daniel Stehrer vom Roten Kreuz Linz-Süd, der seit Frühjahr 2021 im Rettungsdienst engagiert ist.
Im Falle des Falles, wissen was zu tun
Wenn etwas passiert, hilft es jedenfalls, in Ansätzen zu wissen, wie man sich selbst und anderen helfen kann.
- Kleine Verbrennungen können mit lauwarmem Wasser gekühlt werden.
- Bei größeren bzw. großflächigen Verbrennungen ist jedenfalls 144 zu rufen. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte kann man die Verbrennung mit einer sterilen, im besten Fall metallisierten Wundauflage abdecken.
- Im Falle von abgetrennten Fingern sollte man bis zum Eintreffen der Rettungsleute die Wunde mit einer sterilen Wundauflage versorgen und die Blutung mit manuellem Druck stoppen. Der abgetrennte Körperteil sollte ebenfalls mit einer keimfreien Wundauflage eingewickelt dem Rettungsdienst, vor Kälte und Nässe geschützt, mitgegeben werden.
- Auch Hörschäden sind zu Silvester keine Seltenheit. Hat man das Gefühl, plötzlich schlechter zu hören, sollte man einen ruhigeren Ort aufsuchen. Es könnte sich um ein sogenanntes Knalltrauma handeln. Bleiben die Beschwerden bestehen oder treten Schmerzen im Bereich des Gehörganges auf, sollte umgehend ein HNO Facharzt aufgesucht werden.
- Die Gefahr einer Alkoholvergiftung besteht bei übermäßigem Alkoholkonsum. Im Falle von schweren Beeinträchtigungen bis hin zu Bewusstlosigkeit bzw. bei nicht mehr ansprechbaren Personen, sollte Erste Hilfe geleistet und der Notruf getätigt werden.
- Der Idealfall ist natürlich, die nötige Vorsicht walten zu lassen, verantwortungsvoll und umsichtig zu handeln, um Verletzungen und Schäden vorzubeugen.
Auch beim Nachtdienst darf Walzer getanzt werden
Obwohl gearbeitet wird, ist der Dienst beim Roten Kreuz in der Silvesternacht nicht wie jeder andere. „Es ist ein ganz eigenes Gefühl zu wissen, dass man seinen Beitrag leistet, damit andere sorgenfrei und vor allem sicher in das neue Jahr starten können“, erzählt Sanitäter Daniel Stehrer. Silvesterstimmung kommt aber auch im Dienst auf. So wird, wenn es die Zeit zulässt, an dem Abend etwa gemeinsam Raclette gegessen und zu Mitternacht sogar Walzer getanzt.