
LINZ. Diesen Sommer wollen sich die Jesuiten aus Linz zurückziehen. Grund dafür sind die stark zurückgegangenen Berufungen.
Die Auflösung der Jesuitenkommunität am Alten Dom soll am 31. Juli diesen Jahres, zum Fest des Heiligen Ignatius von Loyola, erfolgen. Das gab der Provinzial der Jesuiten, Pater Bernhard Bürgler bekannt. Er bedauere diesen Rückzug, seien diese doch über Hunderte von Jahren eng mit dem kirchlichen Leben vor Ort verbunden gewesen. Für den Linzer Bischof Manfred Scheuer kommt die Entscheidung überraschend, auch er bedauert den Weggang der Gemeinschaft aus Linz sehr.
Jesuiten bleiben teilweise in Linz präsent, Zukunft des Gebäudes in der Domgasse noch unklar
Derzeit sind die Jesuiten noch als Kirchenrektor im Alten Dom und in der Maximiliankirche, in der Priesterseelsorge der Diözese, der Schulseelsorge am Aloisianum, in der Krankenhauspastoral am Ordensklinikum Linz Elisabethinen sowie im Musikapostolat tätig. Zwei ältere Mitbrüder verbleiben im Alten- und Pflegeheim Haus Rudigier und werden der Kommunität in Wien zugeordnet. Klaus Schweiggl wird seine Tätigkeit als Priesterseelsorger in der Diözese fortsetzen. Im Kollegium Aloisianum bleiben die Jesuiten mit seelsorgerlichen Angeboten von Wien aus präsent. Über die künftige Verwendung des Gebäudes in der Domgasse, in dem die Kommunität derzeit noch untergebracht ist, wird der Orden in den kommenden Monaten beraten.
Die Geschichte der Jesuiten in Linz
Die ersten Jesuiten kamen 1600 nach Linz. Zu Beginn hielten sie Predigten in der Minoritenkirche und Unterricht in einer Lateinschule. Im Jahre 1679 wurde die Ignatiuskirche eingeweiht. Nach der Aufhebung des Ordens im 18. Jahrhundert wurde die Kirche zur Domkirche der Diözese Linz. Im Blick auf die Errichtung des Mariendoms wurde der Alte Dom Anfang 1900 den Jesuiten zurückgegeben. Am Freinberg hatte Erzherzog Maximilian 1837 Jesuiten berufen, wo das Kollegium Aloisianum als Schule entstand. Hier ist der Orden bis heute aktiv.