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"Timker" gestartet: App bringt Imker und Landwirte zusammen

Nora Heindl, 14.03.2023 16:54

OÖ. Die Bienenwanderbörse soll es Imkern und Landwirten noch einfacher machen zusammenzuarbeiten. Die Online-Plattform funktioniert nach dem Prinzip einer berühmten Dating-App. Daher auch das Wortspiel mit „Timker“. Eingeladen mitzumachen sind auch Gemeinden und Unternehmen. Teilnehmen kann, wer entweder Bienenvölker oder Flächen mit ausreichendem Nahrungsangebot hat. „Bee part of it“, so Agrar-Landesrätin und Bienenzentrum-Schirmherrin Michaela Langer-Weninger.

 (Foto: C. Schüßler/stock.adobe.com)
photo_library (Foto: C. Schüßler/stock.adobe.com)

In keinem anderen Bundesland gibt es so viele Bienenvölker wie in Oberösterreich. „Jeder fünfte Bienenstock Österreichs steht hierzulande und wird von einem der knapp 8.100 oberösterreichischen Imker betreut. Eine Erfolgsbilanz, an der das Bienenzentrum Oberösterreich maßgeblichen Anteil hat“, sind sich Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger und Landwirtskammer OÖ Vize-Präsident Karl Grabmayr einig.

Seit nunmehr sechs Jahren schafft das Bienenzentrum OÖ Bewusstsein für Bienen und Biodiversität, vor allem aber fördert es das Miteinander von Landwirtschaft und Imkerei. „Jetzt gehen wir den nächsten Schritt und schaffen mit der Bienenwanderbörse die Grundlage für eine einfache, schnelle und zielführende Anbahnung von partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Imkern und Landwirten“, so die Agrar-Landesrätin und weiter: „Auch Gemeinden und Unternehmen haben die Möglichkeit, mit ihren Grünflächen, Nahrungsangebot für Bienen zur Verfügung zu stellen.“

Bienenwanderbörse: Wie alles begann

„Mit den Veranstaltungen „Imker und Landwirte an einem Tisch“ startete vor fünf Jahren das Zusammenkommen von Mitgliedern der beiden landwirtschaftlichen Erwerbszweige,“ so Langer-Weninger. Dabei gibt es Fachvorträge zu „Wie funktionieren unsere Wild- und Honigbienen?“ und „Bienenschutz und Pflanzenschutz sind vereinbar!“ Nach den Fachreferaten besteht die Möglichkeit für gegenseitigen Erfahrungsaustausch und Diskussion.

Mittlerweile fanden 21 Veranstaltungen statt und über 1.000 Personen nahmen teil. „Das hat nicht nur viel gegenseitigen Akzeptanz und Wertschätzung geschaffen, sondern auch den Boden für eine fruchtbare Zusammenarbeit bereitet“, ist Michaela Langer-Weninger überzeugt.

Fortschrittliche Vernetzung im Zeitalter der Digitalisierung

„Nach einem gemeinsamen Runden Tisch im vergangenen Frühjahr mit Vertretern des Landes, des Bienenzentrums Oberösterreich und den Imkerverbänden, startete die Umsetzung des Projektes Bienenwanderbörse“, führt LK-Vize-Präsident Grabmayr aus. Sie vernetzt Imker mit Landwirtschaftlichen Betrieben, Firmen und Gemeinden.

Über die Online-Plattform werden auf der einen Seite Bienenstandplätze gesucht, um durch gezielte Wanderung Honig- und Pollenerträge zu steigern, auf der anderen Seite können durch die Zurverfügungstellung von Standorten landwirtschaftlich Erträge erhöht und Biodiversität gefördert werden.

Die Philosophie hinter der Bienenwanderbörse beschreibt Bienenzentrum-Leiterin Elisabeth Lanzer mit folgenden Worten von Henry Ford: „Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt. Zusammenarbeiten ein Erfolg.“ Lanzer, selbst Erwerbsimkerin, ergänzt: „Langfristiger Erfolg und Zufriedenheit setzen ein gegenseitiges Verständnis, Vertrauen sowie Wertschätzung und Respekt voraus. Wir vom Bienenzentrum Oberösterreich sehen es als unsere Aufgabe diese Grundhaltung zwischen unseren Interessensgruppen, den Landwirten und Imkern weiter auszubauen.“

Erste Anmeldung durch die Bioschule Schlägl

Nicht zum ersten Mal zeigt die Bioschule Schlägl Pioniergeist. Die Schule ist Österreichs erste und einzige landwirtschaftliche Fachschule mit dem Schwerpunkt “Biologische Landwirtschaft”. Auch bei der Bienenwanderbörse ist die Bioschule Schlägl nun wieder Erste.

Eine Selbstverständlichkeit für die Schule wie Direktor Johann Gaisberger erklärt: „Wir alle wissen um die vielfältige und wichtige Bestäuberleistung der Bienen. An der Schule wird im Freigegenstand auch Imkerei unterrichtet. Mit großem Interesse bei den Schülern.“

Blühstreifenaktion & Blühpatenschaft

Seit Beginn an besteht zwischen Bienenzentrum OÖ und Maschinenring OÖ das Kooperationsprojekt „Blühstreifenaktion – mach mit!“, welches zuletzt um das Projekt „Blühpatenschaft – ich mach mit!“ erweitert wurde. „Jährlich erblühen viele Hektar Blühstreifen quer durch ganz Oberösterreich. Bei diesen und zahlreichen anderen Projekten – beispielsweise BioBienenApfel und Blumenkorn mit unterschiedlichsten Kooperationspartnern – wird auf regional zertifiziertes Saatgut der Kärntner Saatbau zurückgegriffen. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren finden nach wie vor an unterschiedlichen Standorten Monitorings betreffend Wildbienen, Insekten und Vegetation statt“, hält Karl Grabmayr, Vize-Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich fest.

Die Berichte, die auf der Homepage www.bienenzentrum.at eingesehen werden können, lassen die Bedeutung von Blühstreifen für Biodiversität erkennen. Im Rahmen der „Blühstreifenaktion – mach mit“ sorgten 2022 die oberösterreichischen Landwirte für 37 Kilometer Blühstreifen – vergleichbar mit der Bahnstrecke Linz-Rohrbach – und 48 Hektar Blühflächen, das entspricht einer Größe von mehr als 67 Fußballfeldern.

Alleine aufgrund der Aktion „Blühpatenschaft – ich mach mit!“ (www.maschinenring-bluehpatenschaft.at) erblühten im Kalenderjahr 2022 knapp 4.700 m² Blühflächen in Oberösterreich.


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