
LINZ. Zwei Bettlerlager mit insgesamt 17 Bewohnern machte eine Schwerpunktaktion von Erhebungsdienst, Ordnungsdienst und Polizei ausfindig. Die Personen hatten Abbruchhäuser am Linzer Boschweg im Chemiepark besetzt und dort sowie unter einer nahegelegenen Brücke ihr Lager aufgeschlagen. Unter den 17 Personen befand sich ein knapp einjähriges Baby.
Nachdem sich Anrainer beschwert hatten, führten der städtische Erhebungsdienst, die Polizei sowie der Ordnungsdienst eine Schwerpunktaktion durch. Die Einsatzkräfte trafen auf massive bauliche, sicherheitstechnische sowie hygienische Mängel in den Lagern, die Böden waren mit Müll bedeckt. Die besetzten Abbruchhäuser verfügten weder über Strom noch über Anschlüsse an Wasser- und Kanalisationsnetz. Die Bewohner nutzten Gaskocher und Lichtquellen mit offenen Flammen, wegen der massiven Müllablagerungen wären die Fluchtwege im Brandfall versperrt gewesen.
„Die Einsatzkräfte stellten massive bauliche, sicherheitstechnische sowie hygienische Mängel fest, wodurch ein rasches Einschreiten wegen Selbstgefährdung unumgänglich war. Nur wenn hier von allen an einem Strang gezogen wird, kann man erfolgreich gegen illegale Bettler und illegale Bettlerlager vorgehen“, informiert Sicherheitsstadtrat Michael Raml.
Familie mit Baby in Obdachlosenheim untergebracht
Nach einer Identitätskontrolle wurden insgesamt 15 behördliche Schriftstücke aufgrund vorliegender Verwaltungsstrafen an die Bewohner zugestellt. Insgesamt waren 20 Polizeikräfte, zwei Polizeidiensthunde, drei Beamte des Erhebungsdienstes sowie mehrere Teams des Ordnungsdienstes an der Aktion beteiligt.
Der ein Jahr alte Säugling und seine Eltern wurden von drei Mitarbeitenden des Geschäftsbereiches Soziales, Jugend und Familie temporär in einer Obdachloseneinrichtung untergebracht. Die weitere Benutzung der Gebäude wurde seitens der Einsatzleitung des Magistrates untersagt und die Personen aufgefordert, das Gebäude zu verlassen.
„Ich danke den Einsatzkräften für ihren unermüdlichen Einsatz und werde auch in Zukunft mit allen Mitteln gegen die illegale Bettelei vorgehen“, betont Raml.