Dreiste Diebe stahlen Grabschmuck vom Urnenhain Kleinmünchen
LINZ. Der Urnenhain Kleinmünchen in der Pestalozzistraße sollte als Friedhof eigentlich ein Ort der Ruhe sein. Nachdem bereits im Oktober die Ruhestätte durch Kupferdiebe gestört wurde, machten sich nun besonders dreiste Diebe an den Gräbern zu schaffen und stahlen Gestecke und Grabdekoration.
Eine Leserin (Name der Redaktion bekannt) machte Tips auf die Diebstähle aufmerksam. Sabine G. musste in den letzten Monaten beim Besuch des Friedhofs immer wieder feststellen, dass am Gelände des Urnenhains Diebe am Werk waren: gestohlen wurden Dekorationsgegenstände vom Grab ihrer Mutter und Großeltern, zudem wurde am Friedhof ein Allerheiligen-Gesteck und elektrische Grabkerzen entwendet.
„Nicht einmal am Friedhof hat man seine Ruhe“
Sie sei „entsetzt und fassungslos. Es ist für mich völlig unverständlich, das man nicht einmal am Friedhof seine Ruhe hat.“, sagt sie. Besonders traurig macht sie der Diebstahl ihrer liebevollen Oster-Dekoration. Sie will nun einen Brief an das Grab hängen, und hofft, dass der Dieb oder die Diebin damit zur Einsicht gebracht wird. Zudem habe sie die Friedhofsverwaltung informiert und will den Diebstahl auch bei der Polizei anzeigen.
Polizei kontrolliert verstärkt
Die Friedhofsverwaltung bestätigt auf Nachfrage die Diebstähle, die Polizei sei bereits informiert worden und werde nun verstärkt kontrollieren. Seitens der Friedhofsverwaltung wird ein Schild angebracht, dass darauf hinweist, dass Diebstähle zur Anzeige gebracht werden. Leider seien diese ein immer wiederkehrendes Problem, gerade vor Ostern oder Allerheiligen. Für Diebstahl liegt der Strafrahmen in Österreich bei bis zu sechs Monaten Haft, es kann auch eine Geldstrafe von bis zu 360 Tagessätzen verhängt werden. Höhere Strafen sind ab einem gestohlenen Sachwert von über 5000 Euro vorgesehen. Die Störung der Totenruhe kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Monaten oder mit einer Geldstrafe von bis zu 180 Tagessätzen bestraft werden.
Kupferdiebstähle auf Friedhöfen 2022
Im Oktober 2022 wurde im Urnenhain Kleinmünchen in die Werkzeughütte eingebrochen und die Kupferdächer von 43 Urnen gestohlen, weitere 25 wurden beschädigt. Auch der Barbara-Friedhof war Ziel von Kupferdieben. Das Motiv in diesem Fall scheint offensichtlich: der Kilogrammpreis für Kupfer liegt derzeit bei vier bis sieben Euro, der Verkauf von größeren Mengen ist ein durchaus lukratives Geschäft.
Sabine G. kann nun nur darauf hoffen, dass Diebe durch die erhöhte Aufmerksamkeit der Friedhofsverwaltung und die vermehrten Polizeikontrollen künftig abgeschreckt werden.
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