Noch ein Geheimtipp: Café und Vintageladen "freudig" in Linz

Anna Fessler, 23.05.2023 16:00

LINZ. Mit der Eröffnung der Gastgarten-Saison stechen die bunten Vintage-Möbel am Gehsteig vor der Promenade 29 ins Auge: dort lädt das „freudig“ zum Verweilen mit Kaffee und Kuchen ein. Das kleine Lokal ist aber nicht nur ein Kaffeehaus, sondern zugleich ein Vintage-Laden, eine Werkstatt und ein Veranstaltungsort.

1 / 3 Inhaberin Waltraud Huber im "freudig". Im Zentrum steht die rote Kaffeemaschine aus Triest, von dort kommt auch der Kaffee. (Foto: freudig)

Beim Besuch an einem sonnigen Tag wird schnell klar, dass sehr viel Herz im „freudig“ steckt. Die Begeisterung, mit der Inhaberin Waltraud Huber ihren Besuchern Auskunft über die Gegenstände, den Kaffee und auf alle neugierigen Fragen gibt, wirkt ansteckend. „Ich mag die Arbeit mit Menschen und die Begegnungen hier im freudig“, sagt Huber, die mit dem Café und Vintage-Laden nicht nur einen idealen Arbeitsplatz für sich selbst, sondern auch einen charmanten Treffpunkt in Linz geschaffen hat.

„Das freudig ist ein Ort der Begegnungen und der Möglichkeiten, wir hatten sogar schon ein Konzert und eine Lesung hier“, sagt die Inhaberin, die früher Pädagogin war. Vor eineinhalb Jahren hat sie das „freudig“ eröffnet. Im Zentrum des Lokals steht eine rote Vintage-Kaffeemaschine aus Triest – von dort kommt auch der Kaffee, den Huber ihren Gästen neben selbstgebackenem Kuchen, Tee und Biosäften serviert. Bei schönem Wetter im Gastgarten – die Möbel, auf denen man draußen oder drinnen sitzt, stehen auch zum Verkauf.

Werkstatt und Shop für Vintage-Liebhaber

Huber sei schon immer gern auf Flohmärkten unterwegs gewesen und ein Vintage-Fan, wie sie sagt. „Das Besondere daran sind die Geschichten, die diese Möbel erzählen.“ Manchmal sind es auch die Kunden, die mehr über die Geschichte hinter dem Objekt kennen. So hätten ihre Gäste eine alte Kaffeekanne im „freudig“ entdeckt, die aus der Fabrik stammt, in der ihre Großeltern gearbeitet haben.

Gemeinsam mit ihrem Vater hat Waltraud Huber schon als Kind gern Möbel restauriert, später begann sie mit ihrer Nähmaschine zu arbeiten und mit Upcycling, bei dem ausgediente Gegenstände in etwas Neues verwandelt werden. Der hinterste der drei Räume im „freudig“ ist deshalb eine Werkstatt, in der auch Workshops abgehalten werden. Im Laden sind neben Möbeln und Geschirr auch Kunsthandwerk von regionalen Künstlern zu finden, unter anderem Malereien und Keramik aus zwei Werkstätten der pro mente Oberösterreich.

Café und Veranstaltungsort

Das Café, das mit der Einrichtung aus den 1950er, 60er und 70er Jahre ein eigenes Flair verströmt, kann auch für Film- und Fotoaufnahmen oder private Veranstaltungen gemietet werden. Derzeit nutzt etwa der Linzer Ukulele-Stammtisch und der „Club der freudigen Biografinnen“ die Räumlichkeiten. Nach Konzert und Lesung sind weitere Veranstaltungen geplant. Der zweite Raum mit Vintage-Schreibtisch, Sessel und Abgeschiedenheit vom Kaffeehausbetrieb kann übrigens für stundenweises Arbeiten angefragt werden.