Johannes Kepler Uni entzieht Siegmund Gruber den Doktortitel
LINZ. Die Johannes Kepler Universität (JKU) gab heute bekannt, dass Siegmund Gruber, dem Präsidenten des Linzer Fussballclubs LASK, der Doktortitel entzogen wird. Nach Plagiatsvorwürfen rund um Grubers Dissertation wurde ein mehrteiliges Prüfverfahren eingeleitet, das nun die Aberkennung des Doktortitels zur Folge hat.
Die JKU hatte nach Einleitung des Prüfverfahrens von Grubers Dissertation auch eine externe Stellungnahme seitens der ÖAWI (Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität) eingeholt. Das abgeschlossene Verfahren sieht eine Aberkennung des Doktortitels von Siegmund Gruber vor. Der Bescheid beruht inhaltlich auf der Stellungnahme der ÖAWI sowie externen Gutachten im Auftrag der ÖAWI, die im Ergebnis wesentliche Teile der Dissertationsschrift von studienrechtlich relevanten Plagiaten betroffen sehen.
Bescheid noch nicht rechtskräftig
Die JKU schreibt in einer Stellungnahme, dass der Universität eine objektive und transparente Aufklärung sehr wichtig sei, da die JKU Plagiate und wissenschaftliches Fehlverhalten keinesfalls toleriere. Der Bescheid ist nicht rechtskräftig. Siegmund Gruber kann dagegen innerhalb einer vierwöchigen Frist Beschwerde an das Bundesverwaltungsgericht einlegen.
„Plagiatsjäger“ Stefan Weber brachte die Prüfung ins Rollen
2021 erhob der als „Plagiatsjäger“ bekannte Gutachter Stefan Weber die Plagiatsvorwürfe. In der 380-seitigen Dissertation des LASK-Präsidenten aus dem Jahr 2005 erkannte Weber „schwerwiegende Verstöße gegen die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis“. Die gemeinsam mit einem Co-Autor verfasste Dissertation von Gruber trägt den Titel „Voraussetzungen und Institutionalisierung sozioökonomischer Kooperation zur Prävention von Geldwäsche“. Laut der Analyse Webers wurden auf 77 Seiten 79 Plagiatsfragmente gefunden, die beiden Autoren zuzuordnen seien.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden