Eingemeindung: Kleinmünchen feiert am 16. Juni hundert Jahre bei Linz
LINZ. Dieses Jahr feiert Kleinmünchen das 100-jährige Jubiläum seiner Eingemeindung nach Linz. Das Projekt „Kleinmünchen 100 Jahre bei Linz“ bezieht die Stadtteilbewohner mit ein und kulminiert am 16. Juni 2023 in einem Festakt, der die feierliche Übergabe des Stadtteils an die Stadt Linz wieder aufleben lässt.
Am 16. Juni 1923 reisten Georg Hebestreit, damals Leiter der Bezirkshauptmannschaft und der damalige Linzer Bürgermeister Josef Dametz mit der Straßenbahn zur offiziellen Übergabe von Kleinmünchen an die Stadt Linz an. Bei der Zementfabrik (heute Remise Kleinmünchen) hieß es Aussteigen – denn die Haltestelle Dauphinestraße existierte damals noch nicht – und den Weg zum Gemeindehaus zu Fuß antreten. Der damalige Bürgermeister von Kleinmünchen, Karl Steiger, empfing die beiden zur Übergabe.
Ehrengäste reisen mit Nostalgiestraßenbahn an
Ein Jahrhundert später wird dieser Ablauf im Zuge der Jubiläums-Feierlichkeiten nachempfunden: der ehemalige Landeshauptmann von OÖ, Josef Pühringer und der ehemalige Linzer Bürgermeister Franz Dobusch werden mit einer Nostalgiestraßenbahn an der Haltestelle Dauphinestraße eintreffen und von einem Komitee empfangen, zu dem auch Gemeinderat Wolfgang Steiger, ein Nachkomme von Karl Steiger, gehört. Statt zur Übergabe ins Gemeindehaus werden die beiden Ehrengäste zur Quirinus-Kirche begleitet, wo ab 19 Uhr die Festveranstaltung beginnt. Bereits um 17 Uhr spielt die Musikkapelle der Kleinmünchner am Vorplatz der Kirche auf, die Pfadfindergruppe Linz 5 sorgt für das leibliche Wohl.
Dass Kleinmünchen mit seinen unzähligen Fabriken maßgeblich zum Wohlstand und zur Entwicklung von Linz beitrug, darüber sind sich Pühringer und Dobusch einig. Vor allem müsse man im Jubiläumsjahr an die Leistungen der Menschen erinnern, die Kleinmünchen „geformt und zu dem gemacht haben, was es heute ist“, ergänzt Dobusch.
Publikation und Projekt „Kleinmünchen 100 Jahre bei Linz“
Die Veranstaltung ist eines der Projekte, die im Jubiläumsjahr umgesetzt werden. So wurde nach der Veröffentlichung der Publikation „Kleinmünchen 100 Jahre bei Linz“ von Stadtteil-Chronist Helfried Hinterleitner das gleichnamige Projekt ins Leben gerufen. Hinterleitner hatte zuvor bereits zwei Bücher über Kleinmünchen veröffentlicht und für sein drittes Buch eifrig Zeitzeugenberichte und Zeitdokumente von den Bewohnern des Viertels gesammelt. Unterstützt wurde er dabei auch vom Kleinmünchner Kulturkreis und dem Verein „Geschichte teilen“.
Auch aufgrund der enormen Resonanz, welche die Publikation nach ihrer Veröffentlichung auslöste, riefen Hinterleitner, der Kleinmünchner Kulturkreis, der Verein „Geschichte teilen“ und weitere Stadtteil-Enthusiasten das Projekt „Kleinmünchen 100 Jahre bei Linz“ ins Leben, das auch durch das Sonderförderprogramm Linz Kultur/4 unterstützt wird. Entstanden ist bereits ein Geschichtekalender Kleinmünchen für das Jahr 2024, der historische Ansichten des Viertels zeigt und auch bei der Festveranstaltung aufgelegt sein wird.
Pläne und Projekte zum Jubiläumsjahr: Stadtteilkarte, Ausstellung, Postkarten
Auch die Broschüre „Sehenswertes Kleinmünchen“ wird bei der Jubiläums-Feier präsentiert. In einer „Stadtteilkarte“ sind rund 70 sehenswerte Punkte in Kleinmünchen verzeichnet, die im Alltag oftmals übersehen werden. Bei der „Oktoberroas“ der Kleinmünchner Interessengemeinschaft Kaufmannschaft und Kultur (kurz KLIKK) soll eine Stadtteilrundfahrt mit einem Oldtimerbus zu einigen dieser Punkte stattfinden.
Auch eine Wanderausstellung über den Stadtteil, die auch die Geschichte der Linzer Textilindustrie und ihrer Arbeiter beleuchtet, ist geplant. Bei entsprechender Finanzierung könnte sich Hinterleitner auch eine Postkartenreihe mit alten Ansichten von Kleinmünchen vorstellen – Ideen sind genügend vorhanden.
Programm der Festveranstaltung
Beginn ist um 17 Uhr auf dem Kirchenvorplatz der Quirinuskirche. Die Musikkapelle der Kleinmünchner spielt auf, die Pfadfindergruppe Linz 5 Kleinmünchen-Auwiesen stellt Gegrilltes und Getränke bereit. Das Vorprogramm findet bei Schlechtwetter im Pfarrsaal statt.
Um 18.30 Uhr werden die Ehrengäste mit der Nostalgie-Straßenbahn bei der Haltestelle Dauphinestraße eintreffen, von einem Komitee und der Musikkapelle empfangen und anschließend über die Zeppelinstraße in die Kirche begleitet, wo um 19 Uhr die Festveranstaltung mit Konzert beginnt. Nach den Reden der Ehrengäste zur Kleinmünchner Eingemeindung wird die Broschüre „Kleinmünchner Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten“ präsentiert. Im Anschluss findet ein Konzert statt, arrangiert von Christoph Althoff, mit dem Chor der Linz AG und weiteren Künstlern. Veranstalter des Festaktes sind der Kleinmünchner Kulturkreis sowie die Pfarren St. Quirinus und Marcel Callo.
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