Bürgerinitiative kritisiert Probebohrungen am Froschberg
LINZ. Die Initiative „Zukunft statt Autobahnbau“ sieht in den Probebohrungen am Froschberg für den A26-Westring-Tunnel einen Hinweis auf weitere Kostensteigerungen und ökologische Folgeschäden. Befürchtet wird auch eine großflächige Zerstörung des Bergschlössl- und des Ziegeleiparks. Laut Asfinag sind die Zusammenhänge konstruiert.
Derzeit finden Arbeiten am unteren Froschberg für den zweiten Bauabschnitt der A26-Westring-Autobahn statt. Laut Initiative „Zukunft statt Autobahn“ sind die über 200 Probebohrungen ein Zeichen für die problematische geologische Baugrundsituation im Bereich der Ziegelei- und Waldeggstraße.
Negative Folgen für die Umwelt befürchtet
Mit diesen Bohrungsarbeiten werde versucht, eine Möglichkeit zu finden, „die wasserführenden Mergelschichten in den Griff zu bekommen.“ Das Wasser im Boden müsse für den Bau der Tunnelportale dauerhaft abgeführt werden. Befürchtet werden verheerende Folgen für den alten Baumbestand im Ziegelei- und Bergschlösslpark sowie für den Froschberg, sollte der untere Froschberg sein Grundwasser verlieren. Bereits beim umstrittenen und abgesagten Wiener Lobautunnel-Projekt orteten Umweltschutzorganisationen und eine Bürgerinitiative Probleme mit dem Grundwasser.
Initiative prognostiziert weitere Kostensteigerung und Verzögerung
„Wegen der geologischen Gegebenheiten und der großen Überdeckung ist eine Untertunnelung des Bergschlösslparks mehr als problematisch. Seitens der Asfinag wurde den Hauseigentümern bereits Gebäudesetzungen von mindestens 6,5cm mitgeteilt.“, so Gertraud Walli von „Zukunft statt Autobahn“. Durch die geologische Situation im Bereich Wissensturm/Waldeggstraße sei eine Inbetriebnahme der A26 im Jahr 2025 „illusorisch“, meint die Initiative, auch befürchtet man eine weitere Kostensteigerung.
Asfinag: „Standardisierter Prozess bei größeren Bauprojekten“
Auf Tips-Nachfrage bei der Asfinag, teilt Sprecher Christoph Pollinger mit, dass die A 26 Gesamt-Fertigstellung – inklusive dem Bau der Westbrücke und dem Lückenschluss zur A7 Mühlkreisautobahn unverändert für 2035 geplant sind. Eine Kostenerhöhung stehe derzeit nicht im Raum.
Weiters heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme: „Wie kommuniziert, plant die Asfinag einen Baustart des zweiten Abschnittes (Tunnel Freinberg und Unterflurtrasse Waldeggstraße) im Jahr 2026. Die Bohrungen entlang der Waldeggstraße dienen zur Erstellung eines aktualisierten Abfallwirtschaftskonzeptes und sind ein standardisierter Prozess bei größeren Bauprojekten. Die aktuellen Erkundungsbohrungen stehen in keinem Zusammenhang mit technischen Herausforderungen zur Ausführung der A 26 Etappe Zwei. Die technischen Ausarbeitungen betreffend Grundwasser, Setzungen, etc. erfolgen gemäß der vorliegenden Bescheide aus der Umweltverträglichkeitsprüfung.“
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