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Dach über dem Kopf: Aktion am Hauptplatz macht auf unsichtbare Obdachlosigkeit aufmerksam

Anna Fessler, 26.09.2023 14:24

LINZ. Die Kolpingfamilie Linz, die HTL für Bau und Design sowie der Sozialverein B37 haben sich zusammengeschlossen, um Mini-Holzhäuser für Obdachlose zu errichten. Die „DüK“-Häuser, kurz für Dach über dem Kopf, bieten eine sichere Unterkunft und Privatsphäre, um den Weg zurück in ein geregeltes Leben zu finden. Nun wurde eine solche Unterkunft am Linzer Hauptplatz errichtet, um darauf aufmerksam zu machen, dass Obdachlosigkeit oft unsichtbar bleibt.

  1 / 4   Die stolzen Schüler der HTL1 Bau und Design mit Bürgermeister Klaus Luger vor einem "DüK". (Foto: Kolpingsfamilie Linz)

Am 21. September errichteten Schüler der Linzer HTL1 Bau und Design gemeinsam mit Vertretern der Kolpingsfamilie am Linzer Hauptplatz ein „Dach überm Kopf“ für Obdachlose. Auch Bürgermeister Klaus Luger und Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer waren bei der Aktion vor Ort und konnten sich selbst ein Bild von den „DüKs“ machen. Die Mini-Häuser sind modulare, wetterfeste Unterkünfte aus Holz, 4 Quadratmeter groß, mit einer 8 Zentimeter starken Wärmedämmung. Im Inneren befindet sich eine Klappbank, Abstellflächen, Feuerlöscher und eine Erste-Hilfe-Ausrüstung.

Erster Schritt aus der Wohungslosigkeit

Für Roman, der selbst lange auf der Straße lebte, bedeutet das „DüK“ derzeit Sicherheit und Geborgenheit. Das mit dem Solidaritätspreis der Diözese Linz ausgezeichnete Projekt hat bereits mehrere Erfolgsgeschichten hervorgebracht, also ehemalige Bewohner, die mittlerweile einen festen Wohnsitz und Arbeitsplätze gefunden haben. Genau dieses Ziel wird mit den Mini-Wohnhäusern verfolgt: die Suche nach einem Schlafplatz für die Nacht erübrigen, damit man sich auf die Wohnungs- und Arbeitssuche konzentrieren kann.

Kostenlose Stellplätze dringend gesucht

Drei solcher Mini-Häuser stehen bereits in Linz, zwei bei der St. Antonius-Pfarre und eines im Hafenviertel, weitere sind geplant. Nach kostenlosen Stellplätzen dafür wird dringend gesucht. Laut Projektleiter Martin Lumetzberger stellt die Stellplatzsuche eine Herausforderung dar, auch wenn die Stadt Linz sich diesbezüglich gesprächsbereit zeigt. Die Finanzierung für die Mini-Häuser erfolgt durch Spenden von Privatpersonen, wobei die Kosten pro „DüK“ bei 3.600 Euro liegen. Das Mini-Haus benötigt lediglich eine Fläche von vier mal vier Metern und ist ohne Stromanschluss betriebsbereit. Die einzige Anforderung ist die Nähe zu öffentlichen Sanitäranlagen. 


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