Hauptplatz 23: Ein altes Gebäude voller Leben im Herzen von Linz

Jeder Raum des verwinkelten, dreistöckigen Gebäudes, das zwischen Hauptplatz und Promenade liegt, versprüht seinen eigenen „Vibe“, und doch haben sie eines gemeinsam: Sie zielen auf das Gemeinschaftliche und das Zusammenkommen ab. Seit 2018 bereits bietet die HP23 GmbH Räume zur stundenweisen oder auch längerfristigen Vermietung an – sie werden unter anderem von Firmen genutzt, aber auch für Uni-Präsentationen. Einen Proberaum etwa hat sich die Linzer Musikerin Christine Hinterkörner im Hauptplatz 23 eingerichtet. Außerdem gibt es zwei kleine Appartements, die für Übernachtungsgäste vermietet werden.

Keine schnelle Nummer

Geschäftsführerin Iris Mayr startete das Projekt gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner Niklas Salm-Reifferscheidt, dem Hausherrn des Gebäudes, nachdem sie auf der Suche nach einem ruhigen Ort für ihr Büro suchte. Sofort war sie von dem alten Haus am Hauptplatz überzeugt. Seit 1632 oder vielleicht sogar noch länger gibt es dieses bereits. Als früheres Freihaus hatte das Gebäude damals eine Sonderstellung - es lag zwar innerhalb der Stadtmauern, der Stadtrat verfügte jedoch rechtlich nicht darüber, was unter anderem den Vorteil der Steuerbefreiung barg - es lud aber auch zum Andersdenken ein. Dieser Gedanke gefiel Iris Mayr, die aus dem Gebäude langfristig etwas machen wollte.

„Wir Menschen suchen Bodenständigkeit, weil uns eh gerade alles um die Ohren fliegt. Darum möchten wir das Haus nachhaltig mit Leben füllen – es ist keine schnelle Nummer“, so Mayr. Aus der Kulturszene kommend war es ihr auch von Beginn an wichtig, der Kreativität einen Raum zu geben. So gab es auf dem Dachboden bereits Ausstellungen, etwa von Christine Gschwantner.

„Buddy & Murphy“ und die Hinterhofküche

Ebenfalls einen Platz gefunden hat Iris Eibensteiner mit „Buddy & Murphy“. Bereits in früheren Jahren war sie in diesem Gebäude tätig, im März bezog sie nun einen Bereich im Erdgeschoss mit ihrem gut vorsortierten Second Hand/Vintage Laden. „Ich freu mich sehr, hier zu sein. Das Gebäude wollte mich offenbar wieder zurück“, schmunzelt die Store-Betreiberin.

Zurzeit der Lieblingsraum von Iris Mayr ist die im heurigen Sommer eröffnete Hinterhofküche im Innenhof. Das Besondere: Jeden Tag versorgt jemand anderer die Gäste mit Mittagsmenüs und Co. Dienstags etwa kocht „Über den Tellerrand“, an anderen Tagen „Mein Müli“, Billy oder weitere Linzer Köche. Auch für einen Kaffee-Treff bietet die Hinterhofküche genügend gemütlicher Sitzgelegenheiten. Geöffnet ist immer montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr.

Wie diese Konzept mit den vielen unterschiedlichen Akteuren und Facetten im Hauptplatz 23 funktionieren kann, ist für Iris Mayr klar: „Ich baue das Haus sehr stark auf Vertrauen auf. Es ist ein Geben und Nehmen. Und die Mischung macht's aus. Es gibt noch so viele Möglichkeiten, die man in diesem Gebäude umsetzen kann - es ist eine Entwicklung, Schritt für Schritt.“