Diözese Linz errichtet am Freinberg neuen Campus
LINZ. Die Diözese Linz errichtet am Freinberg einen Ausbildungs- und Forschungscampus. Das Siegerprojekt wurde in einem EU-weit ausgelobten zweistufigen Planungswettbewerb ermittelt und kommt vom Atelier Thomas Pucher aus Graz.
Die Diözese Linz will ihre Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen am Standort Salesianumweg zusammenführen, mit einem „Campus für Bildung, Wissenschaft und Menschlichkeit“. Der Hintergrund: Das Gebäude ist sanierungsbedürftig und entspricht nicht mehr den Anforderungen.
Baubeginn frühestens 2026
Das Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs wird nun auf die Machbarkeit und Finanzierbarkeit geprüft. Sobald diese Fragen geklärt sind, werden die konkreten Planungsarbeiten beauftragt, in Folge sollen auch die Anrainer über das Vorhaben informiert werden. Die Diözese rechnet mit einem Baubeginn frühestens im Jahr 2026 und einer Fertigstellung 2028. Budgetiert sind für das Projekt 70 Millionen Euro.
Zusammenführung mehrerer Einrichtungen
Derzeit beheimatet der Campus am Freinberg neben der Lehrerinnenbildung an der PHDL eine Schule für Sozialbetreuungsberufe (SOB) der Caritas, das Kolleg für Sozialpädagogik (SPK) sowie einen Teil der Diözesan- und Universitätsbibliothek von PHDL und KUL. Neu dazukommen sollen die Katholische Privat-Universität Linz, die gesamte Diözesan- und Universitätsbibliothek mit Medienverleih, die zweite Schule für Sozialbetreuungsberufe der Caritas, ein Forschungskindergarten und das Konservatorium für Kirchenmusik, das zurzeit im Petrinum angesiedelt ist. Am Campus studieren derzeit 1.500 Personen – künftig sollen es über 2.000 sein.
Die Vision des Architekten des Siegerprojektes
Die Sanierung und Erweiterung soll „sehr behutsam mit drei grundsätzlichen Eingriffen“ gelöst werden, so Architekt Thomas Pucher: „Erstens Licht in den Bestand bringen und dadurch Wegeführung und Platzbildungen stärken. Zweitens mit einer zentralen Erweiterung auf der derzeitigen Dachterrasse eine neue Mitte schaffen – ein städtisches Forum, das gleichzeitig das Zentrum aller Wege im Haus bildet. Drittens Erweiterungen an den Rändern, dort, wo es erforderlich ist und immer im Sinne des Bestandes.“ Der Entwurf ergänze so den Bestand um die Baustoffe Licht und Holz zu einem stimmigen Ganzen. „Unsere Vision ist ein offenes und spirituelles Lernumfeld als Symbiose von Alt und Neu“, sagt Pucher.
Aufstockung in die Höhe anstelle von Zubauten
Anstelle von Zubauten soll der Bestand aufgestockt werden, womit das Konzept von Architekt Thomas Pucher die Jury überzeugen konnte. Der Juryvorsitzende des Campus-Architektenwettbewerbs Roland Gnaiger dazu: „Die Folge ist mehrfach gewinnbringend. Erstens: Die bauliche Erweiterung bleibt weitgehend unsichtbar, damit wird die denkmalrelevante Erscheinung nahezu ungestört erhalten. Zweitens: Der umliegende Grünraum wird am nachhaltigsten geschont.“ Ein weiterer Punkt, der für das Siegerprojekt spräche, sei, dass der bislang nur unbefriedigend angebundene nördliche Bauteil „in idealer Weise“ mit dem Hauptbauwerk verbunden wird.
Land und Bund sollen sich finanziell beteiligen
Die Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz unterhalb des Linzer Freinbergs wurde von 1970 bis 1975 nach Plänen der Architekten Franz Riepl und Othmar Sackmauer errichtet und steht unter Denkmalschutz. Die Sanierung sei daher ein sensibles und auch kostenintensives Unterfangen und soll unter finanzieller Beteiligung des Landes Oberösterreich und des Bundes sowie in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt erfolgen, so Bischof Manfred Scheuer.
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